Im Test: Stratus everRun Express

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Im Test: Stratus everRun Express

30.05.2016 - 00:00
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Was hilft die durch Virtualisierung optimierte Ausnutzung einer physischen Maschine, wenn nicht auch für ein Höchstmaß an Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit gesorgt ist? everRun Express adressiert genau dieses Problem und will mit zwei handelsüblichen Servern für eine effiziente Hochverfügbarkeit sorgen. IT-Administrator hat sich das Werkzeug im Test angesehen.
Fast alle Unternehmen setzen heute auf Virtualisierungstechniken, um die bestehenden Ressourcen optimal auszunutzen. Und im Idealfall soll dabei auch Hochverfügbarkeit gewährleistet sein. Stratus Technologies will mit everRun Express für eine effiziente und kostengünstige Hochverfügbarkeit mit zwei handelsüblichen Servern sorgen. everRun Express verbindet als Virtualisierungsplattform zwei Server miteinander und stellt dabei die geschützten virtuellen Maschinen in Paaren zusammen. Die Entwickler bezeichnen diese Technik als everRun-Verfügbarkeitsdienst.

Dabei befindet sich ein Server im aktiven Zustand, der zweite im Stand-by-Betrieb. Fällt eine Komponente auf dem Hauptserver aus, springt die zweite funktionstüchtige Komponente ein. Dabei werden Ein- und Ausgaben automatisch auf dem redundanten Server gespiegelt. Aus Sicht von Stratus ist der Verfügbarkeitsdienst das Herzstück. Das Basissystem lässt sich durch eine zusätzliche optionale Komponente erweitern: SplitSite sorgt durch eine synchrone Replikation dafür, dass die Anwendungsverfügbarkeit auch bei geografisch voneinander getrennten Systemen erhalten bleibt.


Im Hintergrund des ansprechend gestalteten Webinterfaces sorgt der Klassiker KVM für die Virtualisierungsumgebung. Die Web-GUI, sie wird auch als everRun Availability Console (eAC) bezeichnet, dient der Administration und Konfiguration von VMs, Netzwerken und Speichern. everRun Express ist flexibel erweiterbar und Sie können Prioritäten für Datenträgergruppen definieren.

Zwei NICs und Intel-CPU sind Pflicht
Für unseren Test luden wird uns die aktuelle Testversion everRun Express 7.3.2.0 herunter. Diese ist in einem CentOS-basierten ISO-Image enthalten. Bei der Installation auf einem mit neuester Hardware ausgestatteten Notebook mussten wir leider immer wieder mit Abbrüchen der Installation kämpfen. Das lag unter anderem daran, dass für die Installation zwingend zwei Netzwerkadapter erforderlich sind. Auch ein zusätzlicher USB-Ethernet-Adapter konnte die Installationsroutine nicht zu einer vollständigen Systeminstallation bewegen.

Auch die VM-in-VM-Installation, also everRun Express in einer bestehenden Virtualisierungslösung, scheiterte. Ein wenig erstaunt hat uns die Tatsache, dass everRun Express laut Stratus Deutschland lediglich für Intel-Prozessoren supportet wird, denn KVM bietet Hardware-Virtualisierungstechniken auf Basis von Intel (VT) oder AMD (AMD-V) x86-Prozessoren. Erst mit dem Einsatz eines Rechners mit zwei Netzwerkadaptern und einem Intel-Prozessor gelang dann schließlich die Installation.

Fazit
Mit everRun Express präsentiert Stratus eine gelungene webbasierte Virtualisierungsumgebung, die alle Funktionen bieten, die im professionellen Umfeld erforderlich sind. Das Prunkstück sind aber die Funktionen zur Ausfallsicherheit. Sie bieten das, was bei anderen Lösungen oft fehlt: Einen cleveren Mechanismus, der für eine zuverlässige Redundanz kritischer virtueller Maschinen sorgt und so zu kaum messbaren Ausfallzeiten führt. Damit ist everRun Express überall dort eine gute Wahl, wo Verfügbarkeit und Sicherheit ein Muss sind. Diese Funktionalität lässt sich Stratus allerdings mit beträchtlichen Lizenzgebühren bezahlen.

Den kompletten Test finden Sie in Ausgabe 06/2016 ab Seite 24.

ln/Dr. Holger Reibold

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