Seite 2 - Gut und günstig: Büroserver im Eigenbau (I)

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27.05.2009 - 00:00
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Neben jeweils einem 128 KByte fassenden L1-Cache (je 64 KByte für Daten und Befehle) und dem 512 KByte großen L2-Cache pro Core gibt es zusätzlich einen Shared-L3-Cache. Die dritte Pufferstufe, auf den alle Cores zugreifen, dimensioniert AMD auf 6 MByte. Damit soll der Speicherzugriff entlastet werden. Der sonst gemeinsam genutzte L2-Cache dient dazu, Pufferkonflikte zu reduzieren. Besonders in virtualisierten Umgebungen sind die dedizierten L2-Caches vorteilhaft gegenüber einer gemeinsamen zweiten Pufferstufe. Für den geringeren Energiebedarf von 75 Watt pro CPU sorgt beim Opteron die 45-nm-Strukturbreite. Ein weiteres Energieeinsparpotenzial bietet die Smart-Fetch-Technologie. Bei "Nicht Bedarf" schaltet der Prozessor einen Kern ab und der Inhalt des L1- und L2-Cache wird in den Shared-L3-Cache geladen. Bei Zugriffen anderer aktiver Cores auf die Caches des inaktiven Kerns muss dieser nicht reaktiviert werden. Diese neue Smart-Fetch-Technologie soll laut AMD bis zu 15 Watt im typischen Betrieb einsparen.


Bild 1: Das Diagramm zeigt die mehrstufige Cache-Organisation des Opteron

Weiterer Vorteil ist die "Direct Connect Architecture", die die Leistung und Effizienz des Systems verbessert, indem die für ältere Frontside-Bus-Architekturen typischen Engpässe beseitigt wurden. Ein langsamer Datenfluss bedeutet höhere Latenzzeiten und somit eine reduzierte Systemleistung. Unterbrechungen im Datenfluss schränken die Skalierbarkeit des Systems ein. Bei der Direct Connect Architecture gibt es keinen Frontside-Bus. Der Prozessorkern ist statt dessen direkt mit dem Speicher, dem E/A-Subsystem und allen anderen Prozessoren der Konfiguration über die HyperTransport- Verbindungen mit hoher Bandbreite verbunden. Im Gegensatz zu Frontside-Bus-Architekturen befindet sich der Speichercontroller direkt auf dem Prozessorchip anstatt auf dem Motherboard. Hierdurch wird die Latenz weiter reduziert und die Performance gesteigert.

Die Hauptplatine: Tyan Thunder n3600M
Beim Motherboard waren uns in erster Linie Erweiterbarkeit, Zuverlässigkeit und ein integrierter SAS-Controller wichtig. Das Tyan Thunder n3600M mit integrierten SAS-Controller kostet 340 Euro. Es ist eine gute Basis, um ein Serversystem aufzubauen, das über mehrere Jahre laufen soll. Es besitzt zwei  Socket 1207 (F) Plätze und bietet so für AMD Quad-Core Opterons der 2300 Serie (Barcelona / Shanghai), sowie für die 2000 und 8000 Serie Platz. Das Board basiert auf dem NVIDIA nForce Professional 3600 und dem NEC uPD720400 Chipsatz. Der NFP 3600 Chipsatz erlaubt bis zu 28 PCI Express Lanes und moderne RAS Funktionen.  RAS steht für Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Servicefreundlichkeit (Reliability, Availability, Serviceability), die drei Aspekte eines Systemdesigns, die ununterbrochenen Betrieb und minimale Ausfallzeiten aufgrund von Wartungsarbeiten versprechen. Was den Arbeitsspeicher betrifft, hat das Board 16 Dual Inline Memory Module (DIMM) die sich bis zu 64 GByte bei PC2-6400 beziehungsweise 128 GByte aufrüsten lassen. Dabei lässt sich registrierter ECC DDR2-Speicher mit einer Taktfrequenz von 800, 667 oder 533 MHz verwenden.


Bild 2: Im Tyan Thunder n3600M finden bis zu 16 Speicherbausteine Platz

Der SAS Controller ist mit acht Lanes mit dem NFP 3600 verbunden und erlaubt bis zu acht Serial Attached SCSI (SAS) Festplatten. Das Board ist mit einem Speaker und einem Port 80 Display ausgestattet, damit es bei Störungen auf sich aufmerksam machen kann und den Fehler sowohl mit einem Warnton als auch grafisch anzeigen kann. Für die gute Anbindung sorgen an der Platine zwei Gigabit-LAN Anschlüsse, die über den Marvell 88E1121R in Verbindung mit dem NFP 3600 Chip gesteuert werden. Zu guter letzt ist eine OnBoard Grafikkarte integriert worden. Es handelt sich dabei um einen ATI ES1000 PCI Grafikcontroller mit 32 MByte Grafikspeicher. Außerdem bietet das Board die Möglichkeit einer Fernverwaltungskarte die Remote-Management  Unterstützung für IPMI (Intelligent Platform Management Interface) 2.0 sowie RMCP+ (Remote Management&Control Protocol Plus) anbietet. Mit diesen Standards lässt sich die Integrität des Servers fernüberwachen beziehungsweise von einem zentralen Standort aus verwalten und mit Control Command Set-Befehlen auch steuern.

In der nächsten Folge stellen wir die übrigen Komponenten vor und versorgen Sie dann auch mit Tipps für das Zusammenschrauben und einem Leistungstest.

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mh

Büroserver im Eigenbau Teil I: Prozessor und Hauptplatine
Büroserver im Eigenbau Teil II: Speicher, Festplatten und Gehäuse
Büroserver im Eigenbau Teil III: Montage und Tests

Büroserver im Eigenbau: Artikelliste (Stand 07/09)

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