Systemoptimierung leicht gemacht (1)

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Systemoptimierung leicht gemacht (1)

14.03.2011 - 00:00
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Bevor Sie bei der Systemoptimierung damit beginnen, an einzelnen Werten in der Registry zu schrauben, sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit zunächst denjenigen Bereichen eines Computers widmen, die bereits bei oder unmittelbar nach der Installation eines Rechners von Bedeutung sind. Dazu zählt ganz trivial die Festplatte eines PCs. Da sowohl Clients als auch Server stark die Festplatte nutzen, setzen unsere ersten Überlegungen in Sachen Optimierung hier an.
Im ersten Teil dieses Online-Workshops beschäftigen wir uns daher mit drei Themenfeldern, die für eine optimierte Festplatte wichtig sind: dem Datendurchsatz der Platte, der Dimensionierung der C-Partition sowie der Fragmentierung und Clustergröße.

Der Datendurchsatz von Festplatten
In Bild 1 sehen Sie die mittels "HD Tune" [1] gemessenen Werte für den Datendurchsatz eines handelsüblichen Windows XP-Clients. In dieser Grafik fallen zwei Bereiche auf – einmal der Datendurchsatz in MByte/s und einmal die Zugriffszeit: Wie Sie unschwer erkennen, sind die Angaben vieler Hersteller in Bezug auf die üblichen Consumer-Festplatten oftmals recht optimistisch. Den höchsten Datendurchsatz und auch die kürzeste Zugriffszeit messen wir am "Anfang" der Platte – also auf den äußeren Spuren. Und genau an dieser Stelle befindet sich idealerweise auch unsere Systeminstallation für ein schnelles Betriebssystem. Im Bild 1 stellen Sie jedoch auch fest, dass es keinen Sinn macht, die Partition C: zu großzügig zu dimensionieren, ohne den zugewiesenen Speicherplatz auch zu nutzen. Ein Laufwerk C: mit 40 oder mehr GByte, das allerdings nur zu 20 Prozent genutzt wird, verschwendet schnellen Plattenplatz. Die gleiche Überlegung gilt natürlich auch für den Windows Server.


Bild 1: Datendurchsatz und Zugriffszeit einer handelsüblichen Festplatte, gemessen mit HD Tune

Dimensionierung der Systempartition
Somit besteht der erste Schritt einer Systemoptimierung in der Kalkulation und Dimensionierung des tatsächlich benötigten Bereiches auf der aktiven Startfestplatte. Bei einem Client mit dem üblichen Applikationsmix empfiehlt sich eine Größe zwischen 12 und 16 GByte. Mittels des oben genannten Tools lassen sich für den geplanten Bereich die in der Praxis relevanten Zugriffszeiten und der Datendurchsatz ermitteln. Zu bedenken ist hierbei, dass je nach Plattengröße, Hersteller und Modell, die Werte recht unterschiedlich ausfallen können.

Prinzipiell gilt:
  • Der Datendurchsatz halbiert sich – in etwa beginnend mit den äußeren Spuren zur Plattenachse hin.
  • Dieses Verhalten ist von der Plattengröße unabhängig (siehe auch Bild 2).
  • Arbeiten Sie mit einer größeren Datenmenge (höher als circa 200 GByte) und benötigen Sie für den Zugriff darauf einen hohen Durchsatz (besser als 50 MByte/s) mit einer akzeptablen Zugriffszeit (schneller als10 ms), so ist die Anschaffung einer großen (von der Kapazität her) Festplatte preiswerter, sicherer und somit oft effektiver als das Zusammenschließen einzelner, kleiner Festplatten zu einem RAID-0-Verbund (Ausnahmen sind in speziellen Fällen denkbar).
  • Wie stark der Abfall zur Plattenachse hin ausfällt, ist vom Hersteller abhängig. Höherwertige Platten fallen bis zur halben Plattenkapazität flacher ab als die üblichen Consumer-Modelle. Sehen Sie hierzu bitte im Vergleich die Bilder 1 und 2.

Bild 2: Ein bei Festplatten häufig zu beobachtender Abfall des Datendurchsatzes




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ln/jp/Nikolay Taschkow

[1] www.hdtune.com

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