Pagefile-Tuning ohne Registry für Windows XP und Server 2003

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Pagefile-Tuning ohne Registry für Windows XP und Server 2003

28.03.2011 - 00:00
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Seit den ersten Versionen von Microsoft Windows zählt das Anpassen und Verbessern des Systems durch den Anwender zu den beliebtesten und oft auch notwendigen Verfahren im Microsoft-Umfeld. Der Markt bietet hierzu eine Menge an verschiedenen Tools, gepaart mit unendlich vielen Fachartikeln. In der Regel beschränken sich 95 Prozent aller Verfahren auf Anpassungen von Werten innerhalb der Registrierungsdatenbank (Registry), was auch lange Zeit als die Königsdisziplin im Tuning-Umfeld galt. In diesem Workshop zeigen wir Ihnen jedoch effektive Tuning-Maßnahmen an der Pagefile auf, die ohne Eingriffe in die Registry auskommen.
Im Hinblick auf die zurückliegenden Versionen der Microsoft-Clients und -Server zeigt sich, dass eine Fülle von Einstellungen, die zum Teil heute noch in der Fachliteratur wie auch in diversen Internet-Foren kommuniziert werden, nicht oder nur teilweise auf die aktuellen Systeme anzuwenden ist. Oft zeigt sich sogar, dass ein Tuning-Tipp das anzupassende System in einem deutlich instabileren Zustand hinterlässt als vor der Anpassung. Auch sind Eingriffe in der Registry nie ganz risikolos, so dass viele Administratoren mehr und mehr nach anderen Wegen Ausschau halten, um ältere und langsamere Rechner mit anderen Verfahren zu optimieren.

Zusätzlich zur gewünschten und oft mit einfachsten Mitteln erzielbaren Beschleunigung stellt sich oft die Frage nach einer erhöhten Verfügbarkeit des einzelnen Systems: Oft zu beobachtende und in der Erscheinung als diffus zu bezeichnende Probleme sollen nach Möglichkeit wegoptimiert werden. Im folgenden Artikel befassen wir uns mit einigen mittlerweile vergessenen Optionen, die keinen Eingriff in die Registry erfordern.Dabei versuchen wir, alle drei genannten Aspekte mit Hinblick auf die Auswirkungen beim Client und auch beim Server zu differenzieren und entsprechende Empfehlungen auszusprechen.

Die wirkliche Funktionsweise der Pagefile
So trivial es auch klingen mag, kaum eine Systemeinstellung kann Verfügbarkeit und Performance stärker beeinflussen als die Pagefile. Es ist wichtig, sich die tatsächliche Funktion der Auslagerungsdatei – oft auch als virtueller Speicher bezeichnet – vor Augen zu führen, gerade im Zeitalter der aktuellen Windows-Betriebssysteme.

Das ursprüngliche Konzept der Pagefile war, fehlenden Arbeitsspeicher zu ersetzen. Mittlerweile ließe sich dank 64-Bit-Prozessoren und darauf abgestimmter Betriebssysteme scheinbar darauf verzichten, da es ohne Probleme möglich ist auch einem Client 4 GByte echtes RAM oder mehr zuzuweisen. Tatsächlich bietet Microsoft seit der Einführung von XP die Option, einen Rechner so zu konfigurieren, dass die Pagefile weder erstellt noch genutzt wird.

Bei einem Rechner mit ausreichend physikalischem RAM scheint es den Administratoren oft eine gute Idee, diese Option zu wählen (siehe Bild 1). Greifen Sie zur obigen Einstellung, stellen Sie fest, dass die Datei <I>Pagefile.sys</I>, die in der Regel auf Laufwerk C: zu finden ist, nach einem Neustart nicht mehr vorhanden ist. Auch der korrespondierende Wert "PagingFiles" (vom Typ Reg_Multi_SZ) in der Registry unter dem Schlüssel "HKEY_LOCAL_ MACHINE \ SYSTEM \ CurrentControl-Set \ Control \ SessionMangger \ Memory Management" enthält keinen Eintrag mehr (Bild 2).


Bild 2: Die Registry scheint zu bestätigen, dass das System ohne Pagefile auskommt

Eine schnelle Überprüfung dieser Einstellung mittels der passenden GUI, wie in Bild 1 zu sehen, würde auch einen gegenwärtig eingestellten Wert in Höhe von genau 0 MByte anzeigen. Sie können also jetzt davon ausgehen, dass das angepasste System ab sofort keine Auslagerungsdatei mehr verwendet. Zudem ist mit einer Beschleunigung des Systems zu rechnen, da Speicherinhalte nicht mehr auf die – im Vergleich zum RAM – ungleich langsamere Festplatte abgelegt werden, sondern Dank reichlich RAM besagte Inhalte auch im Arbeitsspeicher verbleiben.




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ln/jp/Nikolay Taschkow

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