Anwenderbericht: Umstellung auf Thin Clients bei A.T.U.

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Anwenderbericht: Umstellung auf Thin Clients bei A.T.U.

04.05.2011 - 13:00
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Alle PCs müssen raus - das war das Motto, das Auto-Teile-Unger für seine komplette Filial-IT ausgab. Um hohe Administrationskosten und Stromverbrauch zu senken, verwandelte A.T.U. insgesamt 4.000 PCs in Thin Clients. In unserem Anwenderbericht im Web beschreiben wir, wie das Server-based Computing beim größten deutschen Kfz-Dienstleister Einzug hielt, auf welche Thin Client-Modelle die IT-Verantwortlichen setzten und ob der Migrationsprozess reibungslos ablief.
Mehr als 20 Millionen Kunden kommen im Jahr zu A.T.U. 650 Niederlassungen sind es mittlerweile – in Deutschland, Österreich, Tschechien, den Niederlanden, Italien und der Schweiz. Um künftig in jeder Filiale eine einheitliche Sicht auf den Kunden und damit einen individuelleren Service gewährleisten zu können, führt A.T.U eine neue Filiallösung ein, die direkt aus dem Rechenzentrum bereitgestellt wird. Parallel dazu verschlankt der Kfz-Dienstleister seine Computer-Infrastruktur und verabschiedet sich dabei langfristig vom Prinzip Fat Client.

Komplett-Umstieg auf Thin Clients
Bis 2008 hatten die Filialen rund um das Unternehmen aus Weiden in der Oberpfalz PC-basierte Arbeitsplätze mit Oracle Forms genutzt. Ausschlaggebend für die Abkehr vom PC waren die hohen Administrationskosten und die schlechte Skalierbarkeit. Der hohe Aufwand, verschiedene PC-Generationen und -Images zu verwalten und zu administrieren, passte weder zu den Wachstumszielen des Unternehmens noch zu dessen Bestrebungen, die Filialprozesse grundlegend zu optimieren. Nicht zuletzt trieb das Austauschen defekter oder veralteter PC-Hardware die Supportkosten innerhalb des weitläufigen Filialnetzes in die Höhe. Dazu kamen unnötig hohe Stromkosten in der Größenordnung von jährlich 500.000 Euro, denn die 4.000 Filial-PCs mussten zur Sicherung der Daten die Nacht über durchlaufen. Aber auch in der Zentrale offenbarte sich Optimierungsbedarf: Die PCs an den Büroarbeitsplätzen waren häufig unzureichend ausgelastet – an einigen Schreibtischen waren für unterschiedliche Anwendungen bis zu drei Geräte gleichzeitig in Betrieb.

Als Ausweg aus der Kostenfalle beschloss der rund 12.000 Beschäftigte zählende Kfz-Dienstleister seine IT von 2006 an konsequent auf Server-based Computing zu migrieren und alle PCs durch Thin Clients des deutschen Herstellers IGEL Technology zu ersetzen. Dazu wurden alle Daten und Anwendungen sukzessive mit Hilfe von Citrix Presentation Server beziehungsweise XenApp zentralisiert. Die Standardanwendungen laufen auf 190 Bladeservern im firmeneigenen Rechenzentrum Weiden, die noch im Roll-out befindliche Filialanwendung Microsoft Dynamics AX 2009 wird über 45 Bladeserver aus dem hoch verfügbaren Datencenter eines Dienstleisters gehostet. Ab 2007 wurden bereits alle neu eröffneten Filialen vorausschauend mit IGEL Thin Clients ausgestattet. Bis zur endgültigen Umstellung auf Microsoft Dynamics AX 2009 griffen sie vorrübergehend noch auf die alte Filiallösung zu, die zu diesem Zweck über lokale Citrix-Server bereitgestellt wurde. Bis Mitte 2011 werden aber auch diese Filialen direkt mit dem Rechenzentrum verbunden sein.


Bild 1: Der für das A.T.U.-Projekt entwickelte Universal Desktop Converter ermöglicht ein einheitliches, zentrales Remote Management gemischter Hardware-Installationen (Quelle: IGEL)

Spezialsoftware für sanfte Migration
Aufgrund eines Wechsels der Unternehmensstrategie im Jahr 2007, der anstelle des bis dahin betriebenen Expansionskurses die Konsolidierung des Geschäfts in den Fokus rückte, wurden zwischenzeitlich keine neuen Thin Clients mehr für die Filialen angeschafft. Die noch nicht ersetzten PCs liefen zunächst als Windows-Rechner weiter, die zum einen auf die alten Filialserver mit Oracle Forms, als auch per ICA-Client auf die zentrale Citrix-Serverfarm zugriffen. "Anfang 2009 hatten wir die Idee, die Fat Clients alternativ mit dem IGEL Linux Betriebssystem auszustatten und damit wie einen physischen Thin Client zentral managen zu können", berichtet Bernhard Panzer, Teamleiter Netz/Server von A.T.U. "Erste Tests waren vielversprechend und so entwickelte IGEL eine Konvertierungssoftware, die wir pilotierten und schließlich verwendeten, um unsere Desktop-Migration mit weitaus niedrigeren Investitionskosten fortzusetzen."




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ln/Hans-Peter Bayerl, freier IT-Journalist

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