Seite 2 - Das 1x1 der Festplatten-Defragmentierung (2)

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08.08.2011 - 00:00
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Fazit zur Defragmentierung
In der Praxis zeigt es sich immer wieder, dass durch Defragmentierung alleine und erst recht durch das Defragmentieren in Verbindung mit einer den Applikationen und der Art der verwendeten Datenbestände angepassten Clustergröße eine deutlich höhere Verfügbarkeit sowie eine messbare Performance-Erhöhung zu erzielen ist. Unsere Erfahrung zeigt, dass ein Performance-Anstieg in der Größenordnung von 240 bis zu 380 Prozent in Produktivumgebungen möglich ist.

Uns ist kein Fall bekannt, in dem durch eine sachgemäße Anpassung der Clustergröße oder durch das Durchführen von regelmäßigen Defragmentierungen Daten Schaden genommen hätten. Bei sehr stark fragmentierten und sehr stark ausgelasteten Plattenpartitionen (85 bis 90 Prozent Belegung) empfehlen wir das Durchführen einer Defragmentierung nicht.

Zum einen kann diese je nach Datenmenge sehr lange dauern (bis zu zehn Stunden), zum anderen ist eine Beschädigung einzelner, sehr stark fragmentierter Dateien nicht gänzlich ausgeschlossen. In allen Fällen empfehlen wir, so lange Sie ein gewisses Vertrauen in die Defragmentierungssoftware haben, vor dem Defragmentieren ein vollständiges Backup aller wesentlichen Dateien und Partitionen zu erstellen.

Achten Sie auch auf Ihre Registry
Analog zu Plattenfragmentierung kann auch die Registry fragmentieren. Dies kann zur Folge haben, dass bestimmte Informationen nicht in der vom System festgelegten Zeit ausgelesen werden können. Auch hierzu werden Sie im Bereich der Blue Screen-Meldungen genügend Hinweise finden.

Allerdings ist das Defragmentieren der Registry nicht zu verwechseln mit der Defragmentierung der Festplatte. Ein Plattendefragmentierungstool kann und wird die Dateien, die die Registry stellen, defragmentieren, allerdings können solche Tools nicht in die Registry "hineinschauen" und dort der im Laufe der Zeit anfallenden Fragmentierung Herr werden.


Bild 8: RegCompact Pro analysiert die Registry und zeigt defragmentierte Bereiche auf

Um auch hier eine Lösung zu erzielen, wird von vielen Administratoren das bekannte Tool PageDefrag [1] von Marc Russinovich eingesetzt. Eine Alternative namens RegCompact Pro mit ansprechender GUI finden Sie hier [2]. Mit diesem Tool können wir sehr gut sehen, welche Bereiche der Registry angefasst werden und wie groß die Menge unnützer oder fragmentierter Information ist. Der einzige Nachteil ist, dass nach jedem Durchlauf ein Neustart des Systems erforderlich ist. Dieses Werkzeug hat sich jedoch sehr gut bewährt bei Problemen mit Benutzerprofilen, so dass wir den Einsatz nur empfehlen können.

Sorgen Sie stets für aktuelle Backups
Last not least und leider immer wieder sehr vernachlässigt: das Erstellen von Backups. Dies mag daran liegen, dass das mit Windows XP und Server 2003 mitgelieferte Backup-Programm als zu altbacken oder zu schwerfällig empfunden wird. Oder die Gründe liegen darin, dass der Administrator hofft, dass ein Backup – gerade wenn es um die Windows- Clients geht – gar nicht nötig ist, da die Clients oft als unkritisch angesehen werden.

Wir möchten Ihnen an dieser Stelle ein gutes Tool vorstellen, das bereits seit vielen Jahren Administratoren zu begeistern vermag. Durch die Art und Weise wie es funktioniert und wie schnell es die zu erledigenden Aufgaben erfüllt, erfreut es sich seit langem großer Beliebtheit. Es handelt sich hierbei um ein Tool von Acronis [3], das sowohl für den Server wie auch für den Client eine sehr vernünftig abgestufte Lösungspalette darstellt. Das gute an diesem Tool ist einmal die enorme Zuverlässigkeit und vor allem die Geschwindigkeit. So lassen sich Notebooks mit kleineren C-Partitionen mit diesem Werkzeug in weniger als fünf Minuten sicher; bei Servern benötigt Acronis True Image für eine 20 GByte-Partition ganze zwei Minuten und acht Sekunden. Das Wiederherstellen dauert in der Regel genau so lange.

Bedenken Sie, wie oft beim Installieren neuer Applikationen, beim Aufspielen von Demo-Software oder einfach nur beim Optimieren eines Rechners ein Problem auftreten kann und wie zeitraubend als Folge davon die Wiederherstellung sein kann. Wir möchten an dieser Stelle keine Werbung betreiben, können die hier erwähnte Lösung ob ihrer Vorteile aber klar empfehlen. Eine zeitlich limitierte Demo-Version lässt sich über die Homepage des Herstellers herunterladen.


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ln/dr/Nikolay Taschkow

[1] http://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb897426
[2] www.experimentalscene.com/downloads/
[3] www.acronis.de/homecomputing/products/trueimage/

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