Seite 2 - Drucken - Optimierung und Troubleshooting (4)

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18.07.2011 - 14:00
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Nicht immer ganz einfach – Drucker und Service Packs
Bei einer SP-Neuinstallation oder auch bei einer SP-Nachinstallation können die Probleme aus verschiedenen Richtungen auftauchen. Hierbei nehmen wir einmal nach dem Auspacken des SP (mit dem Schalter "/x") die Datei update.inf im Verzeichnis update des Service Packs genauer unter die Lupe. Dabei fällt auf, dass das SP eine Fülle neuer Registry-Einträge am System vornimmt.

Diese können bereits vom Administrator mittels einer Richtlinie modifizierte Einträge überschreiben und auf MS-eigene Default-Werte zurücksetzen. In der Regel lässt sich jedoch feststellen, dass die Registry-Eingriffe über eine SP-Neuinstallation keine Registry-Werte im Druckerbereich tangieren.

Dieser Bereich kann also weitestgehend vernachlässigt werden. Andererseits tauscht die Installationsroutine des SP etliche der Systemdateien aus (im System32-Verzeichnis). Dadurch können bestimmte Druckermodelle (deren Treiber und abhängige Dateien) unter Umständen Probleme bekommen. Diese Problematik kann bis zum kompletten Verschwinden der vorher installierten Drucker führen. Um dieses zu umgehen, müssen Sie vor der SP-Installation wissen, welche Dateien davon betroffen sind und einen Backup dieser Dateien erstellen. Hier gilt in der Regel das gleiche wie bei einer Neuinstallation, da das Prozedere auch auf den Inhalten und Anweisungen der Datei update.inf basiert.

Mit dem Erscheinen eines neuen SP wird immer wieder vom Hersteller das Lösen des einen oder anderen Problems über das Service Pack angeboten. Nach der SP-Installation lässt sich jedoch häufig feststellen, dass einige der angekündigten Problemlösungen nicht stattgefunden haben. Insbesondere gilt dieses für einige Probleme im Druckerumfeld. Der Grund hierfür ist leider die Installationsroutine des Service Packs. Bei Weitem nicht alle Dateien des SP (über 1.000) werden bei der Installation ausgetauscht.

Speziell mit Hinblick auf HP-Drucker werden zahlreiche RASDDUI.DLL-Dateien in das System32-Verzeichnis hinein kopiert, jedoch nicht in das Treiberverzeichnis. Dementsprechend kann ein solcherart aktualisierter Druckertreiber die Neuerungen der SP-Dateien gar nicht nutzen. Hier ist der Administrator gefordert die betreffenden Dateien manuell aus dem entpackten SP-Verzeichnis in das Treiberverzeichnis zu kopieren. Alternativ dazu ließe sich mit einigem Aufwand die Installationsroutine des SP so umschreiben, dass bereits bei der Installation alle Dateien in das richtige Verzeichnis kopiert werden.

Drucker-Prioritäten setzen
Im Umfeld der Drucker-Prioritäten können folgende zwei Varianten von Problemen beobachtet werden:

 

 

  • Variante1: Beim Betrieb verschiedener Drucker an einem Printserver tritt die Situation auf, dass manche Modelle scheinbar etwas zu langsam vom System angesprochen werden. Dieses Verhalten ändert sich oft auch dann nicht, wenn man die Priorität für den Spooler-Dienst insgesamt erhöht.
  • Variante 2: Es kann auch vom Administrator gewünscht sein, dass bestimmte Druckermodelle bevorzugt angesprochen werden und somit schneller auf eingehende Aufträge reagieren.

Unabhängig von der vorliegenden Situation existieren in der Registry unter dem Schlüsselnamen eines jeden Druckers folgende drei Werte: "Priority", "Default Priority" und "Status" (alle Werte vom Typ REG_Dword):

 

 

 

 

  • Priority gibt an, welche Priorität ein Druckauftrag besitzt (von 0 bis 99).
  • Default Priority gibt die Ansprechpriorität (nicht die Ansprechzeit – diese wird über den Wert "Status" definiert) eines Druckers an (im Bereich 0 bis 2). Hier können Sie einzelne Modelle mit einer 1 oder mit einer 2 versehen und die Ergebnisse beobachten
  • Status ist ein vielfältig interpretierter Wert, welcher sowohl Drucker-, wie auch Treiber-abhängig die Ansprechzeit eines bestimmten Druckermodells definiert. Der Default-Wert liegt bei den meisten Druckern bei 0x80 (hex). Je niedriger der Wert ist, umso kürzer ist die Ansprechzeit eines Druckers.

Leider gibt der Wert Status keine Sekunden wieder, sondern nur eine Richtung an. Übliche Arbeitsplatzdrucker mit einer kurzen Vorwärmzeit weisen den Statuswert von "0x80" auf, Netzwerkdrucker mit einer längeren Aufwärmzeit in der Regel Werte um die "0x130" oder höher. Beim Ändern dieses Wertes ist etwas Fingerspitzengefühl notwendig, da zu kurze Ansprechzeiten zu Fehlermeldungen führen können. Im Zweifelsfall fassen Sie diesen Wert nicht an und versuchen, das Anpassen über die anderen zwei Werte zu realisieren. Sie sollten sich jedoch die Wertigkeit vom Status vor dem Aufspielen eines neuen Treibers merken, da manche Hersteller mit deren neuen Treiber den Wert viel zu hoch setzen und damit der Drucker zu langsam angesprochen wird. Hier können Sie nach der Installation den alten Wert wieder eintragen, ohne dass es zu Problemen oder Fehlermeldungen kommt.

Möchten Sie eine höhere Priorität für die Druckaufträge, was bei reinen Printservern besonders sinnvoll ist, genügt stattdessen ein einfacher Eintrag in die Registrierdatenbank. Im Hauptschlüssel der Druckersteuerung modifiziert man den Wert "SchedulerThreadPriority" und setzt ihn auf "1". Prinzipiell sind folgende Werte denkbar:

 

 

 

 

  • 0 = (Normal)
  • 1 = (Höhere Priorität)
  • 0xFFFFFFFF = (Niedrige Priorität)

Bei sehr großen Druckaufträgen kann eine Änderung der Spooler-Priorität die Systemleistung beeinträchtigen. Wie üblich lässt sich dies über die Registry ändern. Im Printer-Schlüssel findet sich der Wert "PortThreadPriority". Dabei steht "THREAD_PRIORITY_BELOW_ NORMAL" für die Standardeinstellung (REG_Dword Wert 0). Die Änderung in "THREAD_ PRIORITY_ NORMAL" (REG_Dword Wert 1) umgeht dies.

Fazit
Unterschiedliche Treiber, unterschiedliche Server und nicht zuletzt auch unterschiedliche Druckerhardware erfordern in der Summe komplexe Maßnahmen. Ändern Sie nur bei akutem Bedarf einzelne Werte und gehen Sie bitte nicht davon aus, dass eine Art von präventiver Optimierung speziell in diesem Bereich möglich oder auch nur notwendig ist.

 

 

 

 

 

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ln/dr/Nikolay Taschkow

 

 

 

 

 

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