Sichere Stromversorgung in virtuellen IT-Infrastrukturen

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Sichere Stromversorgung in virtuellen IT-Infrastrukturen

22.11.2017 - 14:00
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Virtualisierte und Software-definierte Rechenzentren stellen wie physische Umgebungen auch hohe Anforderungen an den Schutz vor Stromschwankungen und -ausfällen. Um Datenverlusten vorzubeugen, bedarf es moderner, softwareunterstützter USV-Systeme. Der Artikel erläutert, wie diese als Schnittstelle zwischen Stromzufuhr und virtueller Architektur für verschiedene Szenarien automatisiert Gegenmaßnahmen einleiten. Diese reichen vom Verschieben wichtiger Anwendungen bis zum sequenziellen Abschalten der kompletten Infrastruktur.
Sicher, hochverfügbar und gleichzeitig energieeffizient. So heißen heutzutage die Anforderungen an moderne Rechenzentren. Gleichzeitig befinden sich IT-Infrastrukturen in beständigem Wandel und Wachstum. Das Bestreben nach schlankeren Prozessen und neu erschließbaren Geschäftsmodellen durch die Digitalisierung hat zur Folge, dass immer mehr Hard- und Softwareinstallationen an das System angeschlossen und in bestehende Prozesse einbezogen werden.

Die Administratoren stehen also vor der Herausforderung, neue Komponenten in die bestehende IT-Landschaft zu integrieren und gleichzeitig im Auge zu behalten, dass jede Anwendung mit ausreichend Strom gespeist wird. Denn der Energieversorgung kommt eine immer wichtigere Bedeutung zu. Fällt sie weg, steht das Unternehmen still. Da inzwischen aber nahezu alles irgendwie vernetzt ist, ist das Unternehmen viel abhängiger von einem intakten Stromfluss als früher und Ausfälle haben daher weitreichendere Konsequenzen. Das bestätigt eine Umfrage von Eaton unter IT-Managern in kleinen und mittleren Unternehmen bis 1.000 Beschäftigte. Diese ergab, dass sich die Kosten für ungeplante Ausfälle auf sehr hohe sechsstellige Beträge summieren können. Eine intakte Stromzufuhr ist also fast schon existenziell, um das Unternehmen vor gravierenden Ausfällen und den damit verbundenen Kosten zu schützen.

Wichtigkeit flexibler Stromversorgung
Um der wachsenden Komplexität und den Ansprüchen der hauseigenen IT-Infrastrukturen Herr zu werden, können sich Unternehmen an der europaweiten Rechenzentrumsnorm EN 50600 orientieren. Dieser Leitfaden ermöglicht internationale Vergleichbarkeit und kann bei der Konzeptionierung eines modernen Rechenzentrums helfen, vorhandene Ressourcen optimal in moderne Infrastrukturen einzubauen und gleichzeitig Energieeffizienz zu gewährleisten. Ihr kommt in der heutigen Zeit nämlich eine deutlich komplexere Rolle zu als noch vor einigen Jahren.

Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung nimmt das Datenvolumen sowie die Rechenleistung konstant zu. Als logische Folge steigen damit auch der Energieverbrauch und die Kosten. Zwar sind die modernen Anlagen deutlich energieeffizienter als Vorgängermodelle, allerdings wird diese Einsparung durch die wachsende Anzahl an IT-Geräten wieder kompensiert. Es liegt also im Aufgabenbereich des IT-Managements, die Energie-Effizienz anzupassen und deren Realisierung durch einen geringen PUE-Wert (Power-Usage-Effectiveness) nachweisen zu können. Dafür müssen natürlich sämtliche Ressourcen verständlich und übersichtlich einsehbar sein.

Business Continuity auch für virtualisierte Landschaften
Unternehmen setzen auch deshalb verstärkt auf die Virtualisierung ihrer Infrastruktur. Neben den sinkenden Investitionskosten durch wegfallende physische Komponenten sind die flexible Nutzung von Ressourcen und die problemlose Einbindung von Legacy-Anwendungen sowie moderne Cloud-Applikationen die Hauptargumente für die Migration in ein Software-definiertes Rechenzentrum. Mitarbeiter profitieren durch aggregierte Services vom zentralisierten Monitoring und können so auch die IT-Infrastruktur ganzheitlich einsehbar und leicht verständlich aufbereiten und in letzter Konsequenz einfacher steuern.

Moderne Powermanagement-Lösungen sind in der Lage, das Gesamtbild der Energieversorgung anhand der konvergenten Infrastruktur zu überblicken und auf Leistungsspitzen in bestimmten Bereichen dahingehend zu reagieren, dass vorhandene Ressourcen nach Bedarf verteilt werden können. Der Zugriff auf die momentane Eingangsspannung, Auslastung und Energieverbrauch erlaubt beispielsweise den Energiefluss in temporär wenig beanspruchten Systemen zu reduzieren und dafür anderen Bereichen zur Verfügung zu stellen. Neben der Energieeffizienz müssen sie in der Lage sein, Schwankungen und Ausfälle unterschiedlicher Dauer zu erkennen und die Business Continuity durch angemessene Gegenmaßnahmen zu gewährleisten.

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ln/Andreas Bätschmann, Lead Representative Sales Power Quality bei Eaton

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