Im Test: SepiaTS

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Im Test: SepiaTS

25.05.2020 - 00:00
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Die Software SepiaTS vereinfacht in Windows-Infrastrukturen den bidirektionalen Datenaustausch zwischen Terminalservern und virtuellen Desktops sowie Clientcomputern. Dies erledigt das Werkzeug vollkommen unabhängig vom verwendeten Remote-Protokoll. Unser Test zeigt, dass SepiaTS ein wertvoller Aufsatz für Terminaldienste sein kann.
Klassische Terminalserver oder eine Virtual Desktop Infrastructure (VDI) sind probate Mittel, um Thin Clients Zugriff auf eine komplette Arbeitsumgebung zu verschaffen. Im Folgenden werden wir der Einfachheit halber nur noch den Begriff des Terminalservers als Multi-User-System verwenden, schließen dabei aber grundsätzlich auch immer für einzelne Benutzer per VDI bereitgestellte Desktop-VMs mit ein. Die Windows-Desktopumgebung läuft in beiden Fällen mitsamt Startleiste und allen Anwendungen im Rechenzentrum, sämtliche Datenverarbeitung und -haltung geschieht zentral auf der Seite der Server.

Anspruchsvoller wird das Ganze, wenn Fat Clients zum Einsatz kommen, die statt eines kompletten Desktops nur einzelne Anwendungen zentral abrufen. Die jeweilige Anwendung integriert sich dabei nahtlos in den lokalen Desktop und erscheint, als sei sie lokal installiert, wofür Citrix den Begriff der "Seamless Applications" geprägt hat. In diesem Fall wollen allerdings die Daten verteilt auf Client und Server verarbeitet und gespeichert werden, was unbedarfte Anwender schnell verwirren kann.

Das Problem der Dateitypen
In der Richtung vom Client zum Server vereinfachen sowohl Microsoft als auch Citrix und VMware die Integration durch Dateitypenzuordnungen. Serverseitig veröffentlichte Anwendungen registrieren sich dabei für bestimmte Dateiendungen auf dem Client. Klickt ein Anwender doppelt auf einen entsprechend zugeordneten Dateityp, übermittelt der Client die Datei automatisch an den Terminalserver und öffnet sie dort in der entfernten Applikation.

In der umgekehrten Richtung vom Terminalserver zum Client wird es ungleich schwieriger. Zwar kennt Citrix mit der Inhaltsumleitung einen Weg, um Webseiten und bestimmte Multimedia-Inhalte zum lokalen Rendern zurück an den Client zu schicken. Und weiterhin finden mit der Funktion des "Local App Access" clientseitige Apps ihren Weg in das Startmenü von per Citrix XenApp oder XenDesktop gehosteten Desktops. Es ist jedoch weder in reinen Microsoft-Infrastrukturen noch mit den Erweiterungen von Citrix oder VMware aus veröffentlichten Anwendungen heraus möglich, beliebige Dateitypen mit nur auf dem Client vorhandenen Anwendungen zu öffnen.

Fazit
Der SepiaTS-Starter integriert per Terminalserver bereitgestellte Applikationen auf flexible Weise mit lokalen Anwendungen des Clients. Direkte Aufrufe setzen allerdings voraus, dass sich die serverseitige Anwendung entsprechend anpassen lässt. Sollte dies nicht möglich sein, helfen der – leider recht kompliziert einzurichtende – SepiaTS-Druckertreiber oder die Überwachung von Ordnern im Dateisystem weiter.

Der SepiaTS-FileSystemWatcher bringt Exporte von Fachanwendungen auf dem Terminalserver mit einem clientseitigen Office-Paket oder beliebigen anderweitigen Applikationen zusammen, muss allerdings mittels Registry-Einstellungen konfiguriert werden. Insbesondere externe SaaS-Anbieter können sich durch SepiaTS komplett auf ihre hauseigene Anwendung konzentrieren und müssen sich nicht um Pflege und Lizenzierung weiterer Applikationen kümmern, solange auf den Clientcomputern ihrer Kunden Microsoft Windows läuft.

Den kompletten Test finden Sie in Ausgabe 06/2020 ab Seite 28.




jp/ln/Dr. Christian Knermann

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