Home Office: Weniger gefährlich als gedacht

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Home Office: Weniger gefährlich als gedacht

23.11.2021 - 10:25
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Mit Beginn der Corona-Pandemie haben Unternehmen ihren Mitarbeitenden Home Office und mobiles Arbeiten ermöglicht. Die Zahl der Cyberangriffe ist in dieser Zeit nachweislich gestiegen, vielfach gab es Hinweise darauf, dass dies insbesondere mit dieser kurzfristig organisierten, dezentralen Arbeitsweise von Beschäftigen zusammenhing. Doch so schlimm wie befürchtet waren die Auswirkungen des Home Office anscheinend doch nicht.
In einer Sophos-Studie wurden Entscheider von Unternehmen aus verschiedenen Branchen und unterschiedlicher Größe in Deutschland befragt, ob sie eine höhere Anzahl von Cyberattacken verzeichnet haben, wie groß die Steigerung war und ob diese in direktem Zusammenhang mit der Arbeit der Beschäftigen in Zusammenhang zu bringen ist.

Das durchaus überraschende Ergebnis: So schlimm wie angenommen waren die Auswirkungen des Home Office offenbar doch nicht. Zumindest was die Zahl der sicherheitsrelevanten Vorfälle angeht. Angesichts der Kosten, Arbeitsintensität und des Arbeitsaufwands zeigt sich jedoch ein anderes Bild.

Weniger als die Hälfte mit mehr Vorfällen
Die in der Studie befragten Unternehmen in Deutschland bestätigten, dass zwar mehr Sicherheitsvorfälle registriert und von den IT-Teams bearbeitet werden mussten, jedoch in weit weniger großer Zahl als angesichts der gestiegenen Cyberattacken zu vermuten gewesen wäre. Lediglich 12 Prozent der IT-Verantwortlichen verzeichneten laut Sophos [1] eine deutliche Steigerung der Sicherheitsvorfälle, 30 Prozent stellten lediglich eine geringe Zunahme fest.

Den somit insgesamt 42 Prozent, die mehr Sicherheitsvorfälle als vor der Homeoffice-Regelung zu bewältigen hatten, stehen ganze 48 Prozent gegenüber, die sagen: Alles wie gehabt, die Zahl der Vorfälle blieb konstant. Und bei 10 Prozent der befragten Unternehmen wurden sogar weniger sicherheitsrelevante Vorfälle registriert. Was die Vorfälle selbst betrifft so waren die mit Abstand am meisten genannten Ursachen hierfür auf Spam- (77 Prozent) und Phishing-Attacken (59 Prozent) zurückzuführen.

Vor dem Hintergrund anderslautender Schlagzeilen scheint diese geringe Steigerung verwunderlich – doch möglicherweise könnte ein anderer Aspekt hierfür mit-verantwortlich sein, der ebenfalls entscheidend war im Rahmen von Home-Office-Regelungen:

Kosten für IT-Sicherheit höher
Blieb der vermutete explosionsartige Anstieg an Sicherheitsvorfällen also aus, zeigten sich die Herausforderungen und Auswirkungen an anderer Stelle dagegen deutlich. 60 Prozent der Unternehmen geben an, dass der Kostenaufwand für IT-Sicherheit während der pandemiebedingten Home-Office-Zeit gestiegen sei, weitere 7 Prozent bestätigen sogar, dass die Kosten geradezu explodiert seien.

Die verteilten Strukturen durch mobiles Arbeiten der Beschäftigten hatten für die meisten IT-Teams vor allem Auswirkungen auf Inhalt und Pensum ihrer Arbeit. So gab nur knapp ein Drittel (27 Prozent) der befragten Unternehmen an, dass der Aufwand und die Aufgaben in der IT-Sicherheit durch die neue Situation unverändert geblieben seien.

Bei 31,5 Prozent kamen neue Aufgabenbereiche hinzu, 17,5 Prozent verzeichneten eine höhere Intensität bei der Bewältigung ihrer Aufgaben und 24,5 Prozent gaben an, sowohl deutlich mehr zu tun gehabt zu haben als auch mit neuen Herausforderungen konfrontiert gewesen zu sein. Letzteres bestätigen insbesondere Unternehmen aus den Bereichen Banken und Versicherungen. All dies könnte darauf hindeuten, dass für das flächendeckenden Ausbleibens des Booms auch die investierten Kosten und der Mehraufwand ursächlich waren. War man etwa schlichtweg besser geschützt?

Gut die Hälfte stemmt den Aufwand intern
Dort, wo vermehrt Sicherheitsvorfälle auftraten wurden diese von etwas mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen intern mit dem eigenen IT-Team gelöst, 26,5 Prozent nahmen die Unterstützung von externen IT-Dienstleistungsunternehmen in Anspruch. Bei 36 Prozent aller Befragten kamen in der Homeoffice-Situation neue Technologielösungen, z.B. mit intuitiver Administration zum Einsatz, vier Prozent nahmen Security-as-a-Service in Anspruch.

dr

[1] www.sophos.com

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