Im Test: QNAP TS-453Be

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Im Test: QNAP TS-453Be

26.11.2018 - 00:00
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NAS-Geräte bieten heute meist mehr, als nur Daten zu speichern. QNAP will beim Modell TS453Be außer mit dem funktionsreichen Betriebssystem auch mit einer PCIe-Schnittstelle punkten, die sich unter anderem für SSD-Caching nutzen lässt. Wir haben den Netzwerkspeicher genauer unter die Lupe genommen.
Die Gründe, ein NAS einzusetzen, können sehr unterschiedlich sein. Von der Bereitstellung von Speicherplatz in einer großen Infrastruktur mit zentraler Benutzerverwaltung bis hin zum Datenspeicher für ein, zwei oder einige mehr Anwender ist alles möglich. Für einen Hersteller ist es daher wichtig, möglichst viele Szenarien bedienen zu können. QNAP hat mit dem Betriebssystem QTS schon vor vielen Jahren eine Basis geschaffen, um die verschiedensten Hardwarekomponenten einheitlich zu steuern. Gerade in den letzten Monaten hat der Hersteller an der Software eine Menge getan.

Umfangreiche Ausstattung
Doch auch auf Hardwareseite hat QNAP ein großes Repertoire. Von einem NAS mit nur einer Festplatte bis hin zu Rack-Geräten für bis zu 30 Datenträger ist alles vorhanden. Wir haben uns ein NAS aus der Mittelklasse angesehen. Das QNAP TS-453Be ist ein Tischgerät mit vier HotSwap-Einschüben für 3,5- oder 2,5-ZollLaufwerke, Intel-Celeron-J3455-QuadCore-1,5-GHz-Prozessor und 4 GByte RAM, der bis auf 8 GByte erweiterbar ist.

Weiterhin hat der Hersteller die Unterstützung von 6-GBit/s-SATA-Festplatten integriert und erreicht damit laut eigenen Angaben eine Lese-/Schreibgeschwindigkeit von bis zu 225 MByte/s. Zusätzlich verfügt das Gerät über einen PCIe-Steckplatz für Erweiterungen. Diesen haben wir in unserem Testgerät mit dem Modell QM2-2S-220A bestückt. Dabei handelt es sich um eine Erweiterungskarte mit zwei M.2-SSD-Steckplätzen, die sich zur Leistungsverbesserung mittels SSD-Caching als Caching-Pool oder Auto-Tiering-Volumen einrichten lassen.

Darüber hinaus bietet QNAP eine kompatible WLAN-Karte an, um das NAS als WLAN-Access-Point zu verwenden, und verschiedene Ausführungen für 10-GBitAnschlüsse. Denn für die Anbindung an Außenwelt stellt QNAP dem NAS von Haus aus zwei GBit-Ethernet-Schnittstellen zur Verfügung. Zusätzlich gibt es noch zwei HDMI-Anschlüsse, womit sich das NAS auch als Multimediazentrale betreiben lässt, um zum Beispiel Video- und Bildpräsentationen zu ermöglichen. An die vorhandenen fünf USB-3.0-Steckplätze finden neben externen Festplatten auch eine USV oder Drucker Anschluss, die dann über das Netzwerk nutzbar sind.

Fazit
Das QNAP TS-453Be ist mehr als eine Speicherlösung im Netzwerk. Durch das eigene NAS-Betriebssystem QTS bohrt der Hersteller den Funktionsumfang des Geräts kräftig auf. Die Unterstützung von vier 3,5- oder 2,5-Zoll-Laufwerken erlaubt die Ausstattung mit bis zu 40 TByte. Für die neuen 14-TByte-Ironwolf-Festplatten von Seagate gibt es zwar laut Hersteller noch keine ausführlichen Tests, aber auch diese sollten theoretisch problemlos laufen. Dann sind es bis zu 56 TByte, die im NAS bereitstehen und sich in allen erdenklichen RAIDs kombinieren lassen.

Dank des PCIe-Steckplatzes lässt sich eine 10-GBit-Ethernet- oder eine Dual-M.2-SSD-Erweiterungskarte einsetzen. Schade, dass nur ein Steckplatz bereitsteht. Denn gerade bei der Virtualisierung, für die 10-GBit-Ethernet sinnvoll ist, sollte noch ein SSD-Cache die Datenübertragung beschleunigen. So muss sich das Unternehmen für eines von beidem entscheiden. Unser Test hat gezeigt, dass der SSD-Cache gerade bei großen Dateien eine deutlich erhöhte Leserate bewirkt. Die Anbindung an das Active Directory hat darüber hinaus ebenso problemlos geklappt wie die Verwaltung der Freigaben.

Alles in allem hat uns das TS-453Be in Verbindung mit der QM2-2S-220A-Erweiterungskarte überzeugt. Die Hardware-Ausstattung ist ordentlich. Wem die vier Festplatten auf Dauer zu wenig sind, kann das NAS über Erweiterungsgehäuse mit weiteren fünf oder acht Datenträgern bestücken. Durch das QTS-OS mit der modernen, schnellen und intuitiv bedienbaren Weboberfläche und die Möglichkeit, Funktionen mit Apps nachzurüsten, sollte das NAS für nahezu jeden Einsatzzweck gewappnet sein.

Den kompletten Test finden Sie in Ausgabe 12/2018 ab Seite 16.




ln/Sandro Lucifora

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