Seite 2 - USB-Geräte an VMs anbinden

Lesezeit
2 Minuten
Bis jetzt gelesen

Seite 2 - USB-Geräte an VMs anbinden

18.06.2018 - 00:00
Veröffentlicht in:
Sie können mehrere USB-Geräte zu einer virtuellen Maschine hinzufügen, allerdings ein USB-Gerät nicht gleichzeitig an mehrere eingeschaltete VMs anbinden. Wenn eine virtuelle Maschine eine Verbindung mit einem Gerät herstellt, steht das Gerät nicht mehr für andere VMs zur Verfügung. Verbinden Sie einen USB-Stick oder eine externe USB-Festplatte mit einer VM, wird das entsprechende Gerät auch vom Host getrennt. Entfernen Sie das Gerät wieder von der VM, wird es erneut mit dem Betriebssystem des Clientcomputers verbunden. Sie können über diese Funktion daher keinen direkten Datentransfer zwischen einem Client und einer VM realisieren.

Für USB-3.0-Geräte ist nur ein Passthrough von einem Clientcomputer zu einer VM möglich. Sie können die Geräte nicht verwenden, wenn Sie diese direkt an einen vSphere-Host anschließen. Wird die Verbindung zwischen dem vSphere-Web-Client und vCenter-Server oder dem Host getrennt, wird auch die Verbindung zum Gerät unterbrochen. Das gilt natürlich auch dann, wenn Sie den entsprechenden Clientcomputer neu starten.

Richtiger Umgang mit angebundenen USB-Geräten
Binden Sie ein USB-Gerät an eine VM an, müssen Sie darauf achten, dass das entsprechende Gerät nicht mehr verfügbar ist, wenn Sie die VM über vMotion auf einen anderen Host verschieben. Starten Sie eine VM neu, wird der USB-Controller genauso wie das USB-Gerät automatisch verbunden, genau wie auf einem physischen Computer. Verwenden Sie das USB-Gerät zum Speichern von Daten, sollten Sie es stets trennen, wenn Sie Anpassungen an der VM vornehmen. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie zusätzliche CPUs oder Arbeitsspeicher hinzufügen. Achten Sie auch beim Anhalten einer VM darauf, dass keine Schreibvorgänge auf dem USB-Gerät durchgeführt werden.

Nutzen Sie spezielle Funktionen in vSphere wie Fault Tolerance, DRS oder Distributed Power Management (DPM), gilt es ebenfalls einiges zu beachten. DPM etwa unterstützt keine USB-Geräte. Wird ein Host in den Schlafzustand versetzt, werden auch die USB-Geräte von den entsprechenden VMs getrennt.

Nutzen Sie einen Host mit angeschlossenen USB-Geräten in einem DRS-Cluster mit aktiviertem DPM, deaktivieren Sie die Funktion für diesen Host. Das gleiche gilt auch beim Einsatz der Fault Tolerance. Das entsprechende USB-Gerät ist nur auf dem primären Server verfügbar. Auf der gespiegelten VM ist das USB-Gerät nicht erreichbar, sondern nur dann, wenn Sie das USB-Gerät auch tatsächlich mit dem entsprechenden Host verbinden und in der VM einrichten. Grundsätzlich unterstützen der Distributed Resource Scheduler (DRS) und vMotion die angeschlossenen USB-Geräte eines Hosts ohne Probleme. Dazu müssen Sie beim Hinzufügen eines USB-Controllers aber die entsprechende Option erst aktivieren.

Verschieben Sie eine VM über vMotion oder verschiebt vSphere über DRS eine VM, bleibt diese über das Netzwerk mit dem entsprechenden USB-Gerät auf dem Quellhost verbunden. Diese Funktion können Sie für jedes einzelne USB-Gerät aktivieren oder deaktivieren und steht Ihnen beim Hinzufügen des USB-Geräts in den Einstellungen der VM im vSphere-Client oder im Web-Client zur Verfügung. Sind jedoch innerhalb einer VM ein oder mehrere Geräte nicht für vMotion aktiviert, kann die Migration nicht stattfinden. In diesem Fall müssen Sie das entsprechende USB-Gerät von der VM trennen und nach der Migration mit vMotion wieder neu verbinden. Halten Sie die VM an oder schalten sie aus, werden die USB-Geräte getrennt und können keine erneute Verbindung herstellen, sobald der Betrieb der VM fortgesetzt wird. Geräteverbindungen können nur dann wiederhergestellt werden, wenn Sie die virtuelle Maschine wieder auf den ursprünglichen Quellhost zurück verschieben.

Verwenden Sie USB-Geräte schließlich zusammen mit Linux, müssen Sie darauf achten, dass bei der automatischen Verbindung eines USB-Geräts nach einem vMotion-Vorgang oder nach einem Neustart unter Umständen eine andere Partition verwendet wird.

Fazit
USB-Geräte lassen sich auch in virtuellen Maschinen verwenden, sowohl am Hostrechner als auch am Clientrechner. Jedoch müssen Sie hierfür einige Besonderheiten im Umgang mit dem zugehörigen USB-Controller beachten. So lassen sich USB-Geräte nicht gleichzeitig in der VM und dem Host verwenden. Auch beim Verschieben von VMs und dem Power Management lauern Fallstricke.

Seite 1: USB-Controller an VMs anbinden
Seite 2: Umgang mit angebundenen USB-Geräten

<< Vorherige Seite Seite 2 von 2


dr/ln/Thomas Joos

Ähnliche Beiträge

Azure mit lokalen Netzen verbinden (3)

Azure bietet vielfältige Möglichkeiten, um Ressourcen in der Cloud mit lokalen Netzwerken zu verbinden. Dazu gehören auch Sicherheitsmechanismen und Loadbalancer, die den Datenverkehr zwischen Cloud und lokalem Rechenzentrum nicht nur zur Verfügung stellen, sondern absichern und hochverfügbar konfigurieren. IT-Administrator zeigt die Wege auf, um die Cloudumgebung mit dem lokalen Netzwerk zu verbinden. Im dritten und letzten Teil der Workshopserie zeigen wir, wie Sie virtuelle Firewalls hochziehen.

Azure mit lokalen Netzen verbinden (2)

Azure bietet vielfältige Möglichkeiten, um Ressourcen in der Cloud mit lokalen Netzwerken zu verbinden. Dazu gehören auch Sicherheitsmechanismen und Loadbalancer, die den Datenverkehr zwischen Cloud und lokalem Rechenzentrum nicht nur zur Verfügung stellen, sondern absichern und hochverfügbar konfigurieren. IT-Administrator zeigt die Wege auf, um die Cloudumgebung mit dem lokalen Netzwerk zu verbinden. Im zweiten Teil binden wir den Connection Broker an und erklären, was es mit dem Cloud Witness auf sich hat.

Azure mit lokalen Netzen verbinden (1)

Azure bietet vielfältige Möglichkeiten, um Ressourcen in der Cloud mit lokalen Netzwerken zu verbinden. Dazu gehören auch Sicherheitsmechanismen und Loadbalancer, die den Datenverkehr zwischen Cloud und lokalem Rechenzentrum nicht nur zur Verfügung stellen, sondern absichern und hochverfügbar konfigurieren. IT-Administrator zeigt die Wege auf, um die Cloudumgebung mit dem lokalen Netzwerk zu verbinden. Im ersten Teil der Workshopserie schildern wir das Prinzip virtueller Netzwerke.