Android-Geräte offline finden

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Android-Geräte offline finden

22.05.2024 - 13:43
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Google hat die Funktion "Find my Device" deutlich ausgebaut. So lassen sich nun auch Geräte, die offline sind, aufspüren. Eine Konsequenz daraus ist, dass Android-Geräte nun laufend ihren Standort mitteilen, wenn auch verschlüsselt und für Google nicht unmittelbar ersichtlich. Nutzer haben die Wahl, ob und wie sich die eigenen Devices an dem Dienst beteiligen. Besonderen Schutz möchte Google dabei vor Stalking mittels Bluetooth-Tags bieten.

Google hat die neuen Offline-Funktionen zuerst in den USA eingeführt und aktiviert diese nun auch in Deutschland. Nutzer erhalten entsprechende E-Mails sowie Benachrichtigungen auf ihren Android-Geräten ab Version 9. Bislang war der "Find my Device"-Dienst (zu Deutsch: Mein Gerät finden) von Google darauf angewiesen, dass die aufzuspürenden Geräte mit dem Internet verbunden waren. Künftig lassen sich auch passive Bluetooth-Tags sowie Android-Geräte, die gerade kein Netz haben, orten. Hierfür baut Google ein Netzwerk aus Devices auf, die via Bluetooth permanent Ausschau nach anderen Devices in ihrer Nähe halten und dabei ihren Standort melden.

Sucht dann der Besitzer eines verlorenen Tags oder Android-Geräts nach diesem, kann er über Google auf die zuletzt bekannten Standortdaten zugreifen. Google selbst soll dabei jedoch nicht erfahren, welche Android-Geräte am Auffinden beteiligt waren. Auch die regelmäßigen Standortmitteilungen erfolgen verschlüsselt und sollen für Google nicht einsehbar sein.

Schutz der Privatsphäre

Auch was das Stalking mittels Bluetooth-Tracker angeht, versucht Google, die Nutzer so gut wie möglich zu schützen. So geben die eigenen Android-Geräte einen Hinweis aus, sollte ein fremder Tracker über einen längeren Zeitraum in der Nähe bleiben. Außerdem können Stalker ihren beim Opfer versteckten Tags nicht über deren Android-Geräte orten lassen, sofern sich sich Person nicht zufällig an einem stärker frequentierten Ort befindet. Das deckt Situationen ab, in denen Nutzer beispielsweise zu Fuß oder im Auto auf dem Nachhauseweg sind. Nicht zuletzt soll das Hinterlegen der Heimatadresse im Google-Konto dazu führen, dass sich die eigenen Geräte im persönlichen Umfeld nicht am Aufspüren fremder Tags oder Devices beteiligen.

Nutzern stehen vier Optionen zur Offline-Suche zur Verfügung:

  1. Aus: Nutzer können wählen, nicht am "Find my Device"-Netzwerk teilzunehmen. Dennoch können sie ihre eigenen Geräte finden, sofern diese online sind. Diese Option erlaubt es weiterhin, das Gerät zu lokalisieren, zu sichern und zu löschen.
  2. Ohne Netzwerk: Anwender können ihre Geräte finden, wenn diese offline sind, indem sie deren verschlüsselte Standorte mit Google teilen. Diese Option funktioniert ohne die Teilnahme am größeren Netzwerk und beschränkt sich auf das eigene Gerät und verbundene Zubehörteile.
  3. Mit Netzwerk nur an stark frequentierten Orten: Standardmäßig hilft das Android-Gerät anderen dabei, Gegenstände in stark frequentierten Bereichen wie etwa Flughäfen, Bahnhöfen, Restaurants oder Cafés zu finden. Die Standortdaten mehrerer Android-Geräte werden dabei aggregiert, um die Privatsphäre der einzelnen Nutzer zu schützen. In dem Fall klappt auch das Aufspüren eigener Offline-Devices nur in solchen Gebieten.
  4. Mit Netzwerk an allen Orten: Nutzer können auch Standortinformationen über das Netzwerk teilen, um auch in weniger frequentierten Gebieten verlorene Gegenstände zu finden. In dem Fall kann es sein, dass das an der Suche beteiligte Android-Device das einzige ist, das einen Hinweis auf den Standort gibt. Bei dieser Option lassen sich auch eigene Geräte oder Tracker orten, wenn nur ein Android-Gerät in der Nähe ist.

Google legt nach eigenem Bekunden großen Wert auf Datenschutz und Sicherheit bei dem Dienst. Standortdaten sind Ende-zu-Ende verschlüsselt, und nur der Besitzer des Geräts kann auf diese Daten zugreifen. Das Netzwerk verwendet Aggregation, um sicherzustellen, dass keine individuellen Geräte nachverfolgt werden können. Darüber hinaus gebe es Mechanismen wie Rate Limiting und Throttling, um Missbrauch zu verhindern und die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten.

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