Alles unklar beim Thema Ransomware

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Alles unklar beim Thema Ransomware

31.05.2023 - 07:15
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Links blinken, rechts fahren: Laut dem jüngst veröffentlichten "Veeam Ransomware Trends Report 2023" haben viele Unternehmen keine klare Linie beim Kampf gegen Ransomware. Obwohl es bei über 40 Prozent der Firmen eine Do-Not-Pay-Richtlinie gibt, zahlen letztendlich 80 Prozent der Organisationen dann doch Lösegeld. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass es Angreifern in den meisten Fällen gelingt, auch die Backupdaten zu kompromittieren oder sogar ganz aus dem Spiel zu nehmen.

Nach einem Ransomware-Angriff haben IT-Verantwortliche zwei Möglichkeiten: das Lösegeld zahlen oder aus dem Backup wiederherstellen. Was die Wiederherstellung anbelangt, zeigt der "Veeam Ransomware Trends Report 2023", dass Kriminelle bei fast allen Cyber-Vorfällen (93 Prozent) versuchen, die Backup-Repositories anzugreifen. Das führt dazu, dass 75 Prozent der Unternehmen zumindest einen Teil ihrer Sicherungen während des Angriffs verlieren und mehr als ein Drittel (39 Prozent) der Repositories sogar vollständig verloren geht.

Im zweiten Jahr in Folge hat die Mehrheit (80 Prozent) der befragten Unternehmen ein Lösegeld gezahlt, um einen Angriff zu beenden und Daten wiederherzustellen – obwohl 41 Prozent der Unternehmen eine Do-Not-Pay-Richtlinie zu Ransomware haben. Doch während 59 Prozent das Lösegeld zahlten und dann ihre Daten wiederherstellen konnten, bekamen 21 Prozent ihre Daten trotzdem nicht von den Cyberkriminellen zurück. Die Zahl der Unternehmen, die ihre Daten selbst wiederherstellen konnten, ohne Lösegeld zu zahlen, ist von 19 Prozent in der letztjährigen Umfrage auf aktuell 16 Prozent gesunken.

Auf die Frage, wie sie sicherstellen, dass Daten bei der Wiederherstellung "sauber" sind, antworteten 44 Prozent der Befragten, dass sie in irgendeiner Form ein isoliertes Staging durchführen, um Daten aus Backup-Repositories vor der Wiedereinführung in die Produktionsumgebung erneut zu prüfen. Jedoch bedeutet dies, dass die Mehrheit (56 Prozent) der Unternehmen das Risiko einer erneuten Infektion der Produktionsumgebung eingeht, da sie so keine Möglichkeit haben, während der Wiederherstellung sicherzustellen, dass ihre Daten nicht kompromittiert sind.

Der Veeam Ransomware Trends Report 2023 enthält die Erkenntnisse von 1200 betroffenen Unternehmen aus fast 3000 Cyber-Angriffen und ist damit einer der umfangreichsten Berichte seiner Art. Die Studie untersucht die wichtigsten Erkenntnisse aus diesen Vorfällen, ihre Auswirkungen auf IT-Umgebungen und die ergriffenen oder erforderlichen Schritte zur Umsetzung von Datensicherungsstrategien. Die wichtigsten Erkenntisse sind im Internet zusammegefasst, der vollständige Report bedarf einer Registrierung bei Veeam.

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