Virtuelle Festplatten unter Windows 7 (1)

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Virtuelle Festplatten unter Windows 7 (1)

01.10.2012 - 00:00
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Windows 7 bietet die Möglichkeit, über die Festplattenverwaltung virtuelle Festplatten zu erstellen und diese in das Betriebssystem einzubinden. Dies funktioniert in allen Editionen von Windows 7. Über eine solche VHD-Datei lässt sich Windows 7 sogar booten, allerdings nur mit der Ultimate Edition. Sie können virtuelle Festplatten, die als physische Datei auf normalen Datenträger liegen, wie eine normale Festplatte verwenden, alle Daten dieser Festplatte liegen in einer einzigen Datei. Wie Sie VHDs einrichten und nutzen, zeigen wir Ihnen in dieser Workshopserie.

Der Windows-Rechner bootet von virtuellen Festplatten genauso, wie von normalen Festplatten. Daher kann immer nur eine Instanz von Windows gestartet sein. Um das komplette System zu sichern, kopieren Sie einfach die Datei der Virtual Hard Disk (VHD) auf ein Backup-Medium. Die Leistung ist bei der Arbeit mit VHDs unmerklich eingeschränkt – im Internet kursieren dazu Werte zwischen einem und fünf Prozent Leistungsminderung. Dieser Verlust fällt kaum auf und kann somit gegenüber den erlangten Vorteilen eher vernachlässigt werden. Bitlocker und Ruhezustand funktionieren jedoch auf solchen virtuellen Festplatten nicht.

Das VHD-Format verwenden zum Beispiel auch Virtual PC oder auch Hyper-V in Windows Server 2008 und 2008 R2. Neben der Boot-Möglichkeit lassen sich solche Festplatten auch als normale Datenträger einbinden und auch hier haben Sie den Vorteil, durch das Sichern einzelner Dateien die komplette Festplatte sichern zu können.

Virtuelle Festplatten anlegen
Die Steuerung und das Erstellen von virtuellen Festplatten finden in der Datenträgerverwaltung über das Menü "Aktion" statt. Die Datenträgerverwaltung starten Sie über die Computerverwaltung oder den Befehl diskmgmt.msc. Klicken Sie auf den Menüpunkt "Virtuelle Festplatte erstellen", um den Assistenten zu starten. Im Assistenten legen Sie fest, wo Sie die VHD-Datei der Festplatte speichern wollen und wie groß die Festplatte sein soll. An dieser Stelle legen Sie auch fest, ob die Festplatte anwachsen darf oder ob Sie eine feste Größe verwenden wollen.

Wählen Sie den Befehl "Virtuelle Festplatte anfügen" aus, können Sie bereits bestehende Datenträger an den Computer anbinden. Virtuelle Festplatten müssen mindestens eine Größe von 3 MByte haben, außerdem sind diese Festplatten immer als Basis-Platten konfiguriert. Nachdem Sie Ihre virtuellen Festplatten angelegt sowie in der Datenträgerverwaltung initialisiert und formatiert haben, stehen diese im Explorer – wie alle anderen Laufwerke auch – zur Verfügung. Das Verbinden und trennen von bereits existierenden virtuellen Festplatten lässt sich alternativ mit diskpart.exe durchführen:

diskpart
select vdisk file=c:\windows7.vhd
attach vdisk
select volume {Volumenummer, mit
list volume abfragen}
assign letter=v
exit

Wie Sie virtuelle Festplatten mit diskpart erstellen, zeigen wir Ihnen später. Nachdem Sie die virtuelle Festplatte erstellt haben, zeigt Windows die Installation des Treibers an, um virtuelle Festplatten ansprechen zu können.

Bei der Verwendung bestehen keine Unterschiede zu physischen Datenträgern. Die Daten der Festplatte liegen jedoch in der beschriebenen VHD-Datei. Nachdem Sie den Datenträger angelegt haben, müssen Sie diesen initialisieren und formatieren. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den freien Speicherplatz. Über das Kontextmenü des virtuellen Datenträgers können Sie diesen zeitweise offline schalten, also für die Verwendung deaktivieren, oder den Datenträger wieder vom System entfernen.

Virtuelle Festplatten booten
VHDs, die Sie in Windows 7 erstellt haben, lassen sich sehr leicht bootfähig machen. Dies funktioniert allerdings nur, wenn Sie die Ultimate Edition von Windows einsetzen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: Sie können in Windows 7 eine VHD erstellen und im Bootmanager eintragen, oder bereits während der Installation von Windows 7 eine solche virtuelle Festplatte erstellen, Windows in diese Festplatte installieren und von dieser gleich booten. Stellen Sie sicher, dass sich die VHD-Datei direkt im Stammverzeichnis von C: befindet und Sie die Festplatte mit dem System verbunden haben.

Zur Anbindung an das Bootmenü verwenden Sie das Verwaltungstool bcdedit.exe, das Sie über eine Befehlszeile steuern. Allerdings ist der Befehl nicht gerade einfach in der Nutzung. Bevor Sie jedoch Änderungen am Bootspeicher vornehmen, sollten Sie diesen über die Option "/export" sichern, zum Beispiel mit dem Befehl bcdedit /export c:\bcdbackup.


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Thomas Joos/dr/ln
 

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