Drucken - Optimierung und Troubleshooting (1)

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Drucken - Optimierung und Troubleshooting (1)

20.06.2011 - 00:00
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In den meisten Fällen verrichten Drucker und Druckserver klaglos ihren Dienst im Unternehmensnetzwerk. Doch wenn einmal Probleme auftreten, sind die Ursachen oft schwer zu lokalisieren und die Auswirkungen - nicht nur für den Anwender - weitreichend. In diesem auf Windows XP und Server 2003 zugeschnittenen, vierteiligen Online-Workshop erklären wir, wie Sie solche Fehler finden und mit welchen Einstellungen Sie diese dauerhaft beheben. Im ersten Teil beschäftigen wir uns unter anderem mit der Frage, ob es sinnvoll ist, jedem Drucker ein eigenes Spool-Verzeichnis zuzuweisen und wie Sie Format-Probleme zwischen Letter und A4 vermeiden.

Sämtliche Komponenten, die für die Druckeranpassung erforderlich sind, befinden sich in der Registrierdatenbank unter dem Schlüssel "HKEY_LOCAL_ MACHINE \ SYSTEM \ CurrentControlSet \ Control \ Print". Einstellungsmöglichkeiten über die Systemsteuerung oder über die üblichen Druckermenüs sind zwar ebenfalls denkbar, jedoch bei weitem nicht so ergiebig. Auf den folgenden Seiten werden wir nicht jeden einzelnen Schlüssel der Registrierdatenbank behandeln, sondern lediglich auf einige wenige, sinnvolle Anpassungen eingehen. Dabei versuchen wir, jene Probleme und Lösungen in den Vordergrund zu stellen, die am häufigsten in der Praxis auftreten.

Das Spool-Verzeichnis eines Druckers
Eine Maßnahme, um potentielle Fehlerquellen auszuschließen, ist die Methode der verteilten Spool-Verzeichnis se. Der Gedanke dahinter basiert darauf, dass per Default alle Druckaufträge immer im gleichen Spool-Verzeichnis des Servers abgelegt werden. Dieses Verzeichnis findet sich immer (da es die Default-Einstellung ist) unter "{systemroot} \ system32 \ spool \ printers".

Dabei wird keine Differenzierung nach Art oder Anzahl der Drucker vorgenommen. Aus Sicht der Registry sieht der dazu korrespondierende Eintrag wie folgt aus: Im Schlüssel "HKEY_LOCAL_ MACHINE \ SYSTEM \ CurrentControlSet \ Control \ Print \ Printers" findet sich der Wert "DefaultSpoolDirectory". Dieser Wert ist besagter Default-Wert und wird von allen am System angeschlossenen Druckern verwendet. Unabhängig davon gibt es im Registry-Schlüssel zu den einzelnen Druckern abermals einen ähnlich lautenden Wert (SpoolDirectory), mit dem Unterschied, dass dieser per Default keinen Eintrag enthält und damit (wenn leer gelassen) auf das Default-SpoolDirectory verweist.


Bild 1: Das Spool-Verzeichnis in der Registry

Sie können also an dieser Stelle auch alternative Pfade für das Spool-Verzeichnis eines jeden Druckers eintragen. Die Verzeichnisse müssen Sie natürlich vorher erstellen und zwingend mit einer Schreibberechtigung für den/die User versehen.

Eine Modifikation ist im Allgemeinen auch dann für Printserver sinnvoll, wenn folgende Phänomene auftreten:

  • Druckaufträge einzelner User werden in der Printerqueue angezeigt, jedoch nicht ausgegeben.
  • Druckaufträge werden erst stark verzögert (mehrere Minuten bis hin zu einigen Stunden) ausgegeben.
  • Der Seiteninhalt ist beschädigt oder enthält Sonder- oder Steuerzeichen.
  • User können manchmal eigene Druckaufträge nicht löschen oder anhalten.

Wenn Sie jedem Drucker ein eigenes Verzeichnis zuweisen, ist die Verwaltung der Druckaufträge nicht zwingend einfacher, es zeigt sich jedoch in der Praxis, dass einige der oben geschilderten Fehler entweder deutlich reduziert oder teilweise sogar ganz eliminiert werden. Auch haben Sie so die Möglichkeit, bei Problemen mit bestimmten Druckermodellen tote SPL-Dateien zu lokalisieren und gezielt zu löschen.

Sie könnten konsequenterweise sogar so weit gehen, dass Sie – aus der Überlegung heraus, einzelne Usergruppen besser verwalten zu können – ein und denselben Drucker unter verschiedenen Namen am Server anlegen. Entsprechend werden unter den jeweiligen Druckernamen Registry-Schlüssel angelegt. Weisen Sie jetzt einer Usergruppe ein bestimmtes Druckermodell zu (die Zuweisung erfolgt dabei nach dem Druckernamen), ist die Usergruppe mit diesem Drucker verbunden und kann auch ein separates, nur für diese Gruppe erstelltes Verzeichnis nutzen. Aus der Sicht einer vereinfachten Administration, speziell bei häufigen Druckerproblemen, ist die hier geschilderte Vorgehensweise durchaus sinnvoll.

Einheitliches Treiberverzeichnis für alle Druckermodelle definieren
Analog zur letzten vorgestellten Lösung können Sie auch ein zentrales Treiberverzeichnis zur zentralen Steuerdatei definieren. Als übliches Treiberverzeichnis wählt Windows das Verzeichnis "{systemroot} \ system32 \ spool \ drivers \ w32x86 \ 2" (bei älteren, Kernel-Mode-basierenden Treibern) oder "{systemroot} \ system32 \ spool \ drivers \ w32x86 \ 3" (bei jüngeren, User-Mode-basierenden Treibern).


Bild 2: Ein Blick in das Treiberverzeichnis "3"

Im Verzeichnis "w32x86 \ 3" oder "\2"werden hingegen alle benötigten Steuer- und Treiberdateien (wie etwa PPD- und DLL-Dateien) abgelegt, auch wenn das System bei der Nachinstallation neuer Drucker das Vorhandensein der einzelnen Treiber in diesem Verzeichnis übersieht und weiterhin die CD-ROM anfordert. Wir gehen also wie folgt vor: Das Verzeichnis "3" wird auf einem der Printserver freigegeben (Gruppe JEDER, nur Lese-Rechte). In der Registry der anderen Rechner im Netz, die ihre Treiber aus diesem Verzeichnis beziehen sollen, wird der Wert "DIRECTORY" im Schlüssel "HKLM \ System \ CurrentControlSet \ Control \ Print \ Environments \ WindowsNTx86 \ Drivers \ Version-3" modifiziert und anstelle der Wertigkeit "33" ein UNC-Pfadname des freigegebenen Treiberverzeichnisses eingetragen.

Nach dieser Methode erzielen Sie einen so genannten Single Point of Administration (SPA), was jedoch den Nachteil eines Single Point of Failure hat, so dass das freigegebene Verzeichnis sinnvoller Weise auf einem entsprechend geclusterten System (auch unter UNIX) einzurichten ist. Alternativ lassen sich die Druckertreiber im gleichen Verzeichnis ablegen, wo sich auch die weiter oben beschriebene modifizierte Datei ntprint.inf befindet.



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ln/dr/Nikolay Taschkow
 

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