Seite 2 - Der historische Wandel der digitalen Transformation

Lesezeit
2 Minuten
Bis jetzt gelesen

Seite 2 - Der historische Wandel der digitalen Transformation

03.06.2020 - 14:00
Veröffentlicht in:
Für den Privatgebrauch waren diese frühen PCs jedoch nach wie vor ungeeignet, da die Eingaben ausschließlich über Kommandobefehle mit einer strengen Syntax erfolgten. Diese erforderte umfangreiche Einarbeitung und war somit alles andere als intuitiv. Es dauerte wieder einige Jahre, bis die nächste Entwicklungswelle über die Welt hereinbrach: 1984 kam der Macintosh von Apple auf den Markt und lieferte erstmals eine Schnittfläche zwischen Mensch und Technik in Form einer grafischen Benutzeroberfläche.

Ein Jahr später zog Microsoft mit dem Betriebssystem Windows 1.0 nach, die ersten User Interfaces, wie wir sie heute kennen, waren geboren. Die charakteristischen Fenster und Dialogboxen entwickelten sich im Laufe der 1990er Jahre zum Standard und beschleunigten die Verbreitung von Computern durch die einfache Bedienung bis in die Privathaushalte. Immer häufiger lösten sie nun mit Peripheriegeräten andere Installationen auf dem Schreibtisch ab. Kalender, Notizblöcke und Schreibmaschinen wurden zunehmend verbannt und durch Computer (in Verbindung mit Druckern) ersetzt. Damit war die digitale Transformation nun endgültig im Leben und im Alltag angekommen und nicht mehr nur auf den beruflichen Kontext beschränkt.

Die Welt-as-a-Service
Nach Großrechnern, PCs und intuitiven Nutzeroberflächen kam gegen Ende des letzten Jahrtausends die nächste disruptive Welle auf. Die großflächige Vernetzung einzelner Computer zum Informationsaustausch brachte das Internet in die Büros und Wohnzimmer. Kommunikation, Arbeitsweisen und Geschäftsmodelle wurden umgeworfen, verschwanden oder entstanden durch das Internet gänzlich neu. In Verbindung mit den aufkommenden Mobiltelefonen erreichte die Informations- und Kommunikationstechnologie einen neuen Höhepunkt und machte den Weg frei für die bis dato letzte Welle.

Die vernetzten Infrastrukturen und Anwendungen hatten einen ungeheuren Bandbreitenbedarf und hohen Wartungsaufwand zur Folge. Aufgrund der zunehmenden Vernetzung und der verfügbaren Bandbreite begannen Clouddienste dafür zu sorgen, dass Daten nicht mehr zwingend lokal gespeichert werden müssen. "As-a-Service"-Angebote entlasteten die IT-Teams und brachten erneut neue Geschäftsmodelle der Plattformökonomie hervor.

Den IT-Administratoren fällt im Ringen um die besten Technologien natürlich die herausfordernde Aufgabe zu, die für ihr Unternehmen passenden Services herauszufiltern und einzusetzen. Damit tragen sie entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens bei, denn nur, wenn digitale Transformationen nicht verschlafen werden, kann ein Unternehmen wettbewerbsfähig sein und bleiben.

Die Halbwertszeit sinkt
Heute stehen bereits verschiedene Technologien in den Startlöchern und kurz vor der Marktreife, die erneut das Potenzial haben, die nächste Disruptionswelle darzustellen. Virtual Reality, Künstliche Intelligenz, 5G und Quantencomputer werden in absehbarer Zeit Unternehmen vor die Entscheidung stellen, inwiefern sie das bestehende Portfolio sinnvoll erweitern oder vernachlässigbar sind. Die Entscheidungen werden nie leichtfallen, denn nicht immer erschließt sich das volle Potenzial auf den ersten Blick und so manches Unternehmen, das früher den Markt dominierte, ist heute verschwunden, weil es die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat.

Nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen, sondern auch die langfristige Entwicklung ist dabei entscheidend, denn die einzelnen Entwicklungsschritte bauen unmittelbar aufeinander auf. Was heute also nutzlos erscheint, kann in wenigen Jahren die entscheidende Grundvoraussetzung sein, um "the next big thing" ausschöpfen zu können.

Fazit
Ohne Mainframes gäbe es heute keine Computer und ohne das Internet wären keine Clouddienste möglich. IT-Entscheider müssen sich darüber im Klaren sein, dass jede Welle in der Lage ist, die Grundfesten der technologischen Welt aufs Neue zu erschüttern. Die Frage wird sein, ob IT-Verantwortliche das Potenzial rechtzeitig erkennen werden, um neue Services zu antizipieren und für sich zu nutzen.

Hierbei kommt auch den IT-Administratoren eine Schlüsselrolle zu, die mit der Hand am digitalen Steuerrad des Unternehmens den zukünftigen Kurs maßgeblich mitbestimmen werden und eine ebenso große Verantwortung tragen. Denn die digitale Transformation ist kein Zahnarztbesuch, den es hinter sich zu bringen gilt, sondern ein laufender Prozess, der in immer kürzeren Abständen neue Chancen und Herausforderungen mit sich bringt.


<< Vorherige Seite Seite 2 von 2


ln/Joe Garber, Vice President Strategy & Solutions bei Micro Focus

Ähnliche Beiträge

Im Test: Heimdal Patch & Asset Management

Ein zeitgemäßes Patchmanagement darf sich angesichts der vielfältigen Bedrohungen nicht allein auf die Microsoft-Produkte konzentrieren, sondern muss sich auch verbreiteten Drittanbieteranwendungen widmen. Der dänische Anbieter Heimdal Security geht noch einen Schritt weiter und hat eine ganze Suite zum Schutz vor Cyberbedrohungen im Programm. Mit dem Fokus auf das Patchen haben wir uns das cloudbasierte Angebot genauer angesehen.

Device-Management mit Microsoft Intune und Office 365 - Zwei Wege, ein Ziel

Um Geräte im Netzwerk oder mobile Geräte, die auf das Netzwerk zugreifen, zu verwalten, bietet sich für Unternehmen entweder Office 365 Mobile Device Management oder Microsoft Intune an. Ein Unterschied zwischen den beiden Lösungen besteht vor allem im Preis. Während das Device-Management zu vielen Abonnements in Office 365 gehört, muss Microsoft Intune gesondert abonniert werden. In diesem Beitrag stellen wir beide Ansätze vor.