Seite 2 - Systemwartung und Problembehandlung in Windows 10

Lesezeit
3 Minuten
Bis jetzt gelesen

Seite 2 - Systemwartung und Problembehandlung in Windows 10

19.02.2018 - 09:00
Veröffentlicht in:
Zurücksetzen bei Windows 10 nutzen
Sie können in Windows 10 auch die interne Wiederherstellung nutzen, wenn das System nicht mehr korrekt funktioniert. Diese finden Sie über "Einstellungen" im Startmenü und dann durch die Auswahl von "Update" und "Sicherheit / Wiederherstellung". Mit einem Klick auf "Los geht’s" bei "Diesen PC zurücksetzen" kann sich Windows 10 selbst reparieren.

Wenn Sie keine Möglichkeit haben, eine Reparatur mit einer Windows-10-DVD durchzuführen, können Sie mit einer weiteren Methode in den automatischen Reparaturmodus wechseln. Dazu starten Sie den PC und schalten Ihn beim Booten drei bis vier Mal mit der Ausschalttaste des Computers aus. Wichtig ist, dass Windows bereits zu booten begonnen hat. Nach etwa drei bis vier Versuchen wechselt Windows 10 automatisch in den Modus zur automatischen Reparatur. In diesem Modus können Sie dann auf die bereits beschriebenen Werkzeuge zur Reparatur von Windows 10 zurückgreifen. Die Auswahl von "Problembehandlung / Erweiterte Optionen / Starteinstellungen / Neu starten" bootet den Rechner neu und erlaubt die Auswahl der bereits von Vorgängerversionen bekannten Bootoptionen.

Fehlerbehebung mit der Ereignisanzeige
Treten Fehler in Windows 10 auf, sollten Sie in der Ereignisanzeige als auch in verschiedenen Protokollen überprüfen, ob Fehler auftauchen, die mit dem Problem in Zusammenhang stehen können. Hier sollten Sie auch testen, ob parallel zu diesem Fehler in anderen Protokollen der Ereignisanzeige Fehler auftreten. Vor allem zeitlich eng zusammenliegende Meldungen können hier weiterführende Informationen liefern. Generell ist es auch wichtig festzustellen, wann ein Fehler in der Ereignisanzeige das erste Mal aufgetreten ist.

In anderen Protokollen der Ereignisanzeige lässt sich ermitteln, ob der Fehler mit anderen Ursachen zusammenhängt. Ein Fehler tritt selten ohne vorherige Änderung der Einstellungen auf. Auch aufgrund defekter Hardware oder der Installation von Applikationen und Tools können Fehler auftreten, die in der Ereignisanzeige zu finden sind. Durch die Filtermöglichkeiten der Ereignisanzeige können Sie Fehler häufig sehr effizient eingrenzen.

Über das Kontextmenü von Ereignissen zeigen Sie ausführlichere Informationen der Ereignisse an. Außerdem lässt sich eine geplante Windows-Aufgabe an ein Ereignis anhängen. Hier können Sie Ereignisse auch speichern, um diese zum Beispiel weiterzusenden.

Viele Fehler, die in Windows auftreten, haben mit der Sicherheit zu tun. Oft sind Probleme mit Berechtigungen oder Anmeldungen im Netzwerk die Verursacher. Solche Fehler lassen sich mit der Ereignisanzeige ebenfalls sehr schnell finden. Zentraler Einstiegspunkt ist das Sicherheits-Protokoll in der Ereignisanzeige. Dieses zeigt fehlerhafte Anmeldungen der Benutzer oder von Systemdiensten an und hilft dabei, Fehler genauer einzugrenzen. Hier sind auch erfolgreiche Anmeldungen und durchgeführte Änderungen zu sehen. Auch diese können Fehler an anderer Stelle verursachen.

Neben der grafischen Oberfläche können Sie auch die PowerShell dazu verwenden die Ereignisanzeige auszulesen. Das geht oft schneller als über die grafische Oberfläche, zum Beispiel für eine schnelle Abfrage nach bestimmten Fehlern oder bei der Fernwartung über langsame Netzwerke oder das Internet. Um zum Beispiel die x neuesten Fehlermeldungen in der Ereignisanzeige "System" zu betrachten, geben Sie Folgendes ein:
Get-EventLog System -Newest 100 | Where {$_.entryType -Match "Error"}


Ereignisanzeige zentral lesen
Die Freeware MyEventViewer [4] zeigt die Ereignisse in der Ereignisanzeige übersichtlicher an als die Standardanzeige in Windows. Das Tool muss nicht installiert werden und verbindet sich nach dem Start mit dem lokalen Rechner, zeigt die Ereignisse an und bietet eine übersichtliche Oberfläche, um die Ereignisse auszulesen. Wird das Tool über die Befehlszeile oder eine Verknüpfung gestartet, lassen sich auch Ereignisanzeigen über das Netzwerk auslesen:
MyEventViewer.exe /remote \\Computername
Seine Vorteile spielt MyEventViewer vor allem durch die verschiedenen Filter und die einfache Anzeige aus. Einzelne Ereignisse oder die Ereignisanzeigen lassen sich auch als HTML-Bericht exportieren.


Bild 2: MyEventViewer bringt Ordnung in die Einträge der Ereignisanzeige.

Mit TurnedOnTimesView [5] überprüfen Sie, wann und warum Windows gestartet wurde. Das Tool steht kostenlos zur Verfügung und muss nicht installiert werden. Über "Options / Advanced Options" rufen Sie die gleichen Informationen von PCs im Netzwerk ab. Zusätzlich können Sie noch WinLogonView [6] nutzen. Das Werkzeug zeigt genau an, wann sich Anwender an Windows angemeldet haben. Hier werden auch die Daten der Ereignisanzeige ausgelesen.

Fazit
Windows 10 unterstützt sehr viele Methoden zur Wiederherstellung, die Administratoren bereits seit Windows 7 kennen. Es gibt aber auch neue Methoden und Vorgehensweisen, um das Betriebssystem wiederherzustellen. Kostenlose Tools helfen dabei, die Probleme leichter zu finden und schneller zu beheben. Dabei setzen viele dieser Werkzeuge auf Informationen aus dem Active Directory oder der Ereignisanzeige. Generell sollten Sie sich mit den Möglichkeiten der Wiederherstellung von Windows 10 testweise auseinandersetzen. Alle Funktionen lassen sich zum Beispiel mit Windows 10 in einer VM ausprobieren, die Sie in Hyper-V mit Windows 10 Pro und Enterprise betreiben.

Seite 1: Windows 10 sichern
Seite 2: Fehlerbehebung mit der Ereignisanzeige

Mehr über Windows 10 erfahren Sie auch im Buch "IT-Administrator KOMPAKT – Windows 10 in Unternehmen". Die Neuerscheinung bündelt alle relevanten IT-Administrator-Artikel zum Einsatz des neuen Windows im Unternehmen. Abonnenten können das Buch jetzt zum Vorzugspreis vorbestellen und erhalten es Mitte März druckfrisch geliefert.

<< Vorherige Seite Seite 2 von 2


jp/ln/Thomas Joos

[4] www.nirsoft.net/utils/my_event_viewer.html
[5] www.nirsoft.net/utils/computer_turned_on_times.html
[6] www.nirsoft.net/utils/windows_log_on_times_view.html

Ähnliche Beiträge

Im Test: Heimdal Patch & Asset Management

Ein zeitgemäßes Patchmanagement darf sich angesichts der vielfältigen Bedrohungen nicht allein auf die Microsoft-Produkte konzentrieren, sondern muss sich auch verbreiteten Drittanbieteranwendungen widmen. Der dänische Anbieter Heimdal Security geht noch einen Schritt weiter und hat eine ganze Suite zum Schutz vor Cyberbedrohungen im Programm. Mit dem Fokus auf das Patchen haben wir uns das cloudbasierte Angebot genauer angesehen.

Device-Management mit Microsoft Intune und Office 365 - Zwei Wege, ein Ziel

Um Geräte im Netzwerk oder mobile Geräte, die auf das Netzwerk zugreifen, zu verwalten, bietet sich für Unternehmen entweder Office 365 Mobile Device Management oder Microsoft Intune an. Ein Unterschied zwischen den beiden Lösungen besteht vor allem im Preis. Während das Device-Management zu vielen Abonnements in Office 365 gehört, muss Microsoft Intune gesondert abonniert werden. In diesem Beitrag stellen wir beide Ansätze vor.