Ungepatchte Krankenhaus-IT

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Ungepatchte Krankenhaus-IT

25.04.2023 - 07:05
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Auch Krankenhäuser setzen auf vernetzte IT-Systeme, um Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern. Eine neue Studie zeigt nun die wichtigsten vernetzten medizinischen und IoT-Geräte auf, die in klinischen Umgebungen bösartigen Aktivitäten ausgesetzt sind. Hierbei wurden mehr als drei Milliarden Geräte erfasst. In Sachen Risiko ganz vorn dabei: Krankenschwestern-Rufsysteme.

Armis, ein Unternehmen für Asset Visibility und Sicherheit, hat eine Studie veröffentlicht, die die wichtigsten vernetzten medizinischen und IoT-Geräte identifiziert, die in klinischen Umgebungen bösartigen Aktivitäten ausgesetzt sind. Die von der Asset Intelligence and Security-Plattform analysierten Daten stammen von mehr als drei Milliarden erfassten Geräten. Krankenschwestern-Rufsysteme sind demnach das risikoreichste Internet-of-Medical-Things-Device in Sachen Schwachstellen, gefolgt von Infusionspumpen und Medikamenten-Dosiersystemen.

Bis 2026 sollen in intelligenten Krankenhäusern über 7 Million IoMT-Geräte eingesetzt werden, was einer Verdoppelung gegenüber 2021 entspricht. Medizinische und nicht-medizinische Geräte sind zunehmend miteinander verbunden und speisen Patientendaten von Überwachungsgeräten automatisch in elektronische Aufzeichnungen ein. Diese Verbindungen und die Kommunikation innerhalb einer medizinischen Umgebung tragen zur Verbesserung der Patientenversorgung bei, machen sie aber auch zunehmend anfällig für Cyberangriffe, die zu einer Unterbrechung der Patientenversorgung führen könnten.

Zahlreiche offene Lücken

Nach einer umfassenden Analyse der Daten aller angeschlossenen medizinischen und IoT-Geräte auf der Armis Asset Intelligence- und Sicherheitsplattform lassen sich mehrere bemerkenswerte Schlussfolgerungen ziehen:

  • Krankenschwestern-Rufsysteme sind das risikoreichste vernetzte medizinische Gerät, wobei 39 Prozent von ihnen ungepatchte CVEs (Common Vulnerabilities and Exposures) mit kritischem Schweregrad aufweisen und fast die Hälfte (48 Prozent) ungepatchte CVEs hat.
  • An zweiter Stelle stehen Infusionspumpen, bei denen 27 Prozent ungepatchte CVEs mit kritischem Schweregrad und 30 Prozent ungepatchte CVEs aufweisen.
  • An dritter Stelle stehen Medikamenten-Abgabesysteme: vier Prozent haben ungepatchte CVEs mit kritischem Schweregrad, aber 86 Prozent haben ungepatchte CVEs. Außerdem laufen 32 Prozent auf nicht unterstützten Windows-Versionen.
  • Fast eines von fünf (19 Prozent) angeschlossenen medizinischen Geräten läuft mit nicht unterstützten Betriebssystemversionen.
  • Mehr als die Hälfte der IP-Kameras, die wir in klinischen Umgebungen überwacht haben, weisen ungepatchte CVEs mit kritischem Schweregrad (56 Prozent) und ungepatchte CVEs (59 Prozent) auf, was sie zu den riskantesten IoT-Geräten macht.
  • Drucker sind das zweitriskanteste IoT-Gerät in klinischen Umgebungen, mit 37 Prozent ungepatchten CVEs und 30 Prozent ungepatchten CVEs mit kritischem Schweregrad.
  • VoIP-Geräte liegen an dritter Stelle. Obwohl 53 Prozent von ihnen ungepatchte CVEs aufweisen, haben nur zwei Prozent ungepatchte CVEs mit kritischem Schweregrad.

"Diese Zahlen sind ein deutlicher Indikator für die Herausforderungen, mit denen Gesundheitsorganisationen weltweit konfrontiert sind. Fortschritte in der Technologie sind unerlässlich, um die Geschwindigkeit und Qualität der Pflege zu verbessern, da die Branche mit einem Mangel an Pflegepersonal konfrontiert ist, aber mit einer zunehmend vernetzten Pflege kommt eine größere Angriffsfläche", sagt Mohammad Waqas, Principal Solutions Architect für das Gesundheitswesen bei Armis.

Der Schutz aller Arten von vernetzten Geräten – medizinische Geräte, IoT-Geräte und selbst Gebäudemanagementsysteme – mit vollständiger Transparenz und kontinuierlicher kontextbezogener Überwachung sei ein Schlüsselelement zur Gewährleistung der Patientensicherheit.

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