Hot Standby Router Protocol

Das ist der Eintrag dazu aus unserem IT-Kommunikationslexikon:

Das Hot Standby Router Protocol (HSRP) ist ein Verfahren zur Steigerung der Verfügbarkeit von Routen durch Einsatz redundanter Router-Paare. HSRP wurde von Cisco entwickelt, ist im RFC 2281 beschrieben und wird heute von vielen Herstellern eingesetzt.

Das HSRP-Verfahren löst das Problem der Verfügbarkeit des Standardgateways. Fallen in einer Route Teilstrecken aus, so ist es normal, dass Router durch dynamisches Routing eine Alternativweg wählen können. In den Endgeräten lässt sich jedoch in der Regel nur ein erster Router, das sogenannte Standardgateway, fest vorgeben. Fällt dieser Router aus, versagt das gesamte Routing. Die Endgeräte können nicht mehr aus ihrem Netzsegment herauskommunizieren.

Zur Lösung dieses Problems kommt HSRP zum Zug. Es fasst mehrere physikalische Router-Geräte zu einer logischen Gruppe zusammen. Diese Gruppe von Routern präsentiert sich im Netzwerk nun als ein logischer Router. Dem logischen Router wird eine virtuelle IP-Adresse und eine virtuelle MAC-Adresse zugeordnet. Einer der Router der Gruppe wird als Primary-Router definiert. Dieser setzt die virtuelle MAC-Adresse und die virtuelle IP-Adresse an seiner Netzschnittstelle ein. Alle anderen Router reagieren als Secondary-Router vorerst nicht auf die virtuellen Adressen.

Der Primary-Router schickt standardmäßig alle 3 Sekunden mit Hilfe eine Multicast-Nachricht an die IP-Adresse 224.0.0.2, UDP-Port 1985 als Lebenszeichen an die die Secondary-Router. Sollte der Primary-Router ausfallen, bleiben die Multicast-Pakete für länger als die Zeit des "Holddown timers" (Default: 10 Sekunden) aus. In diesem Fall bindet ein Secondary-Router die virtuellen Router-Adressen an seinen Netz-Adapter und wird damit zum neuen Primary-Router. Die Endgeräte müssen dadurch nicht ihren ARP-Cache aktualisieren und können weiter kommunizieren.

Siehe auch:
Common Address Redundancy Protocol
Virtual Router Redundancy Protocol

Aktuelle Beiträge

Inverse Ping-Funktion in PRTG

Viele Nutzer von PRTG Network Monitor verwenden das Werkzeug zur Prüfung, ob ein Host mittels Ping erreichbar ist. Was manchen IT-Profis aber fehlt, ist so etwas wie ein invertierter Ping-Sensor – er liefert den Status "OK" zurück, wenn es keine Antwort auf den Ping-Befehl gibt, und "Fehler", sobald sich ein Gerät auf den Ping rückmeldet. Dies lässt sich jedoch mit wenigen Handgriffen und dem Sensor "Ping v2" realisieren.