KI schon da, aber Strategie fehlt

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KI schon da, aber Strategie fehlt

14.05.2024 - 07:51
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Microsoft und LinkedIn haben mit dem "Work Trend Index 2024" einen gemeinsamen Bericht zum Stand der KI am Arbeitsplatz veröffentlicht. Die Studie verzeichnet unter dem Titel "AI at work is here. Now comes the hard part" einen signifikanten Anstieg von Fachkräften, die KI-Fähigkeiten zu ihren Profilen hinzufügen. Führungskräfte seien nun jedoch an einem schwierigen Punkt jeder technologischen Umwälzung angelangt: dem Übergang von Experimenten zu greifbaren geschäftlichen Auswirkungen.

Der "Work Trend Index 2024" basiert auf einer Befragung von 31.000 Menschen in 31 Ländern, Arbeits- und Einstellungstrends auf LinkedIn, Billionen von Microsoft 365-Produktivitätssignalen und Umfragen unter Fortune-500-Kunden und hebt drei Erkenntnisse hervor. Zum einen, dass Mitarbeiter KI am Arbeitsplatz wollen – und nicht warten werden, bis Unternehmen nachziehen. Laut der Studie nutzen heute 75 Prozent der Wissensarbeiter weltweit KI bei der Arbeit (Deutschland: 69 Prozent, Europa: 65 Prozent). Diese Arbeitnehmer geben an, dass KI Zeit spart, die Kreativität fördert und es ihnen ermöglicht, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Doch während 79 Prozent der Führungskräfte (Deutschland: 77 Prozent, Europa: 74 Prozent) den Einsatz von KI für entscheidend halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben, haben 59 Prozent Bedenken, die Produktivitätsgewinne durch KI zu quantifizieren und 60 Prozent (Deutschland: 55 Prozent, Europa: 59 Prozent) geben an, dass ihrem Unternehmen eine Vision und ein Plan für die Umsetzung fehlen. Die Folge: Die Mitarbeiter nehmen die Dinge selbst in die Hand. 78 Prozent der KI-Nutzer (Deutschland: 71 Prozent, Europa: 80 Prozent) bringen ihre eigenen Tools mit zur Arbeit.

Zweite Erkenntnis: KI legt für Arbeitnehmer die Messlatte höher und hebt die Karrieregrenze auf. Während KI und Arbeitsplatzverlust für viele Menschen ein Thema ist, zeigen die Daten ein differenzierteres Bild: einen versteckten Mangel an Fachkräften, Beschäftigte, die einen Karrierewechsel anstreben, und enorme Chancen für diejenigen, die bereit sind, sich im Bereich KI weiterzubilden. Die Mehrheit der Führungskräfte (55 Prozent) befürchtet, dass in diesem Jahr nicht genügend Fachpersonal zur Verfügung stehen wird, um offene Stellen zu besetzen, wobei die Bereichen Cybersicherheit, Ingenieurwesen und kreatives Design am stärksten betroffen sind. Während weltweit zwei Drittel der Führungskräfte (66 Prozent, Deutschland: 69 Prozent, Europa: 65 Prozent) niemanden ohne KI-Kenntnisse einstellen würden, haben nur 39 Prozent der Nutzer von ihrem Unternehmen eine KI-Schulung erhalten, und nur 25 Prozent der Unternehmen planen, in diesem Jahr eine solche Schulung anzubieten. Auch hier bilden sich die Mitarbeiter also oft selbst weiter.

Last but not least kristallisierten sich in der Stude vier Typen von KI-Nutzenden heraus: von Skeptikern, die KI nur selten einsetzen, bis hin zu Power-Usern, die KI in großem Umfang nutzen. Im Vergleich zu den Skeptikern haben die KI-Power-User ihren Arbeitsalltag grundlegend umgestaltet, Geschäftsprozesse neu konzipiert und mehr als 30 Minuten pro Tag eingespart. Mehr als 90 Prozent der Power-User geben an, dass KI ihnen hilft, ihre hohe Arbeitsbelastung zu bewältigen und ihre Arbeit angenehmer macht. Power-User sind mit ihrem Interesse an KI aber nicht allein. Bei ihnen ist es um 61 Prozent wahrscheinlicher (Europa: 80 Prozent), dass sie von ihrer Geschäftsführung gehört haben, wie wichtig der Einsatz von generativer KI bei der Arbeit ist, um 53 Prozent wahrscheinlicher, dass sie von der Führungsebene ermutigt werden, darüber nachzudenken, wie KI ihren Tätigkeitsbereich verändern kann, und sie erhalten 35 Prozent (DE: 46 Prozent, Europa: 41 Prozent) häufiger eine maßgeschneiderte KI-Schulung für ihre spezifische Rolle oder Funktion.

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