Multipath TCP

Das ist der Eintrag dazu aus unserem IT-Kommunikationslexikon:

Multipath TCP (MPTCP) ist ein Standard der IETF. MPTCP erlaubt, mehrere Pfade für erhöhte Redundanz und Bandbreite zusammenzuschließen. Es ist als Protokollerweiterung im März 2020 im RFC 8684 als Standard veröffentlicht worden. Der Datendurchsatz entspricht fast der Summe der zur Verfügung stehenden Bandbreite der gebündelten Netzwerk-Schnittstellen (Subflows). Multipfad-TCP ist rückwärtskompatibel mit herkömmlichem TCP. Neue Implementierungen des Linux-Kernels erlauben sogar den Wechsel zwischen MPTCP und TCP, wenn nur noch ein Subflow verfügbar ist.

MPTCP ist besonders nützlich in mobilen Umgebungen, wenn mehrere Netzwerk-Technologien (Mobilfunk, Wi-Fi) gleichzeitig genutzt werden. Ein Handy kann z.B. ein Online-Video im Wi-Fi-Netz starten und beim Verlassen dessen Reichweite ununterbrochen im Mobilfunknetz fortsetzen. Für den Anwender reduzieren sich die Kosten und er kann transparent von Netz zu Netz wechseln. 3GPP spezifiziert MPTCP innerhalb von 5G als Standard für solch ein konvergentes (Fixed Mobile Convergence) Szenario im Rahmen der ATSSS-Funktionalität für Auswahl, Umschaltung und Aufspaltung von Verkehr auf unterschiedliche Zugangsnetz-Technologien.

Siehe auch:
Multipath QUIC

Aktuelle Beiträge

Download der Woche: Obsidian Lars Nitsch Do., 24.04.2025 - 07:00
Wer beim Sammeln von Notizen mehr erwartet als einfache Listen oder Stichworte, sollte einen Blick auf Obsidian werfen. Die kostenfreie Software eignet sich besonders für Nutzer, die Informationen nicht nur sammeln, sondern auch systematisch vernetzen möchten. Ein zentrales Merkmal ist dabei das bidirektionale Verlinken von Notizen, ergänzt durch eine interaktive Graphenansicht, die Beziehungen visuell darstellt.
Schnelle Netzwerkanalyse Lars Nitsch Mi., 23.04.2025 - 12:58
Mit dem Allegro 810 bringt Allegro Packets ein neues Netzwerkanalysegerät auf den Markt, das Netzwerkgeschwindigkeiten bis zu 25 GBit/s, hardwarebasierte Zeitstempel und flexibel erweiterbare Schnittstellen vereint. Das Modell zielt auf Umgebungen mit hohen Anforderungen an Skalierbarkeit und exakte Synchronisation, etwa in der Telekommunikation oder Energieversorgung.
Resiliente Cloudapplikationen dank Rebuild Redaktion IT-A… Mi., 23.04.2025 - 08:00
Um Cloudapplikationen funktionsfähig wiederherzustellen, genügt es nicht, die vorhandenen Backup-Snapshots von Daten auszulesen. Nötig ist ihr vollständiger Wiederaufbau einschließlich aller Abhängigkeiten und Konfigurationen. Ein automatisiertes Cloud-Replikationsmanagement erhöht die Resilienz dynamischer und verteilter Applikationen und ermöglicht ein schnelles Recovery.