quality of service

Das ist der Eintrag dazu aus unserem IT-Kommunikationslexikon:

Dienstgüte

Unter Dienstgüte bzw. Quality of Service (QOS) versteht man Verfahren zur Beeinflussung des Datenverkehrs von Netzwerken mit dem Ziel, das Daten bestimmter Dienste nach vorgegebenen Qualitätsparametern beim Empfänger ankommen. QoS-Verfahren sichern eine höhere Vorhersagbarkeit des Netzwerkes durch:
  • die Bereitstellung abgestufter Bandbreiten für die Datenübertragung,
  • die Verbesserung der Verlusteigenschaften des Netzes,
  • die Vermeidung und Verwaltung von Verkehrsstaus,
  • die Optimierung des Netzwerkverkehrs,
  • die Klassifikation von Netz-Verkehr und die Vergabe von Verkehrsprioritäten durch das gesamte Netzwerk hindurch

Für die Umsetzung des QoS-Gedankens gibt es ganz unterschiedliche Modelle:


1) QoS in ATM

Innerhalb von ATM sind auf der Zellebene Dienstgüten definiert. Beim Verbindungsaufbau vereinbart das Endsystem mit dem Dienstanbieter unter anderem die ATM-Dienstklasse und Bandbreite. Diesen Vorgang nennt man Signalisierung. Die Dienstqualitäten sind durch die Eigenschaften Übertragungsverzögerung (Cell Delay), Verzögerungsvarianz (Cell Delay Variation), Zellverlust (Cell Loss) und Fehlerrate (Cell Error Rate) beschrieben. Zur Zeit sind vier QOS-Klassen (CBR, rt-VBR, nrt-VBR, UBR/ABR) entsprechend den ATM-Dienstklassen definiert.

2) QoS-Modell der ITU

Die ITU hat ein komplexes, hierarchisches QoS-Modell beschrieben und hat drei QoS-Klassen definiert.

3) QoS-Techniken der IETF

Auch wenn TCP/IP von seinem Ursprung her nicht optimal für QoS-Management ausgerüstet war, gibt es eine Vielzahl von QoS-Techniken auf Basis von IP. In IPv4 werden dazu meist die IP Precedence Bits benutzt. Auch im Header von IPv6 ist ein QoS-Feld vorhanden. Darin gibt die absendende Applikation ihre Anforderungen an die Qualität der Übertragung an. Es sind 16 Stufen (0-15) mit aufsteigender Priorität vorgesehen. Datenverkehr der Stufen 0-7 muss bei Überlastung eines Routers warten können. Pakete der Stufen 8-15 sollten dagegen mit einer konstanten Datenrate weiterkommen, da sie z.B. zu Echtzeitanwendungen gehören können. Die Priorität entscheidet daher darüber, ob ein Paket entweder mit der gewünschten Geschwindigkeit transportiert oder verworfen wird. So wird sichergestellt, dass ein Paket den schnellsten Weg nimmt, da überlastete Strecken als "undurchlässig" erscheinen.

Allerdings ist die IETF nicht nur bei IP-Header-Definitionen für QoS stehen geblieben. Dies würde, wie oben zu lesen ist, auch nicht ausreichen. In den IETF-Spezifikationen werden daher drei verschiedene Modelle für QoS-Verfahren genutzt. Deren Umsetzung in Algorithmen, Standards und Produkte ermöglicht es, ein weites Spektrum an Anforderungen auf unterschiedlichen Netzwerktechnologien abzubilden. Die drei Typen von Service-Modellen heißen:

Siehe auch:
CAC
CAR
class of service
CLP
Dienstklasse
MPLS
Paketklassifikation
RSVP
Traffic Shaper
traffic shaping
UPC

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